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    Newsletter 5/2017 - 3. Juli 2017

 
 
 
 

Newsletter 5/2017 - 3. Juli 2017

 
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  Menschen sind keine Apfelsinenkisten

"Menschen müssen wie Menschen behandelt werden und dürfen nicht wie Apfelsinenkisten hin- und hergeschoben werden!" Das sagte Rechtsanwalt Robert Stuhr bei der Arbeitstagung Migrationsdienste und Flüchtlingshilfe zum Thema Familienzusammenführung am 28. Juni 2017 vor den zwanzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Caritas-Migrationsdienste im Bistum Limburg, die Flüchtlinge beraten. Der Fachtag wurde veranstaltet vom Diözesancaritasverband Limburg, der Willkommenskultur für Flüchtlinge im Bistum Limburg sowie dem Bezirkscaritasverband Limburg.

Robert Stuhr, der bereits seit 1991 Kooperations-Rechtsanwalt der Caritas ist, sprach sich für humanitäre gesetzliche Rahmenbedingungen im Interesse der Familieneinheit aus. Gerade mit Blick auf die unsichere Lage der Geflüchteten setzen endlose Wartezeiten auf Visumtermine die Familien unter erheblichen Stress. Hilfe erhalten sie dann bei den Caritas-Beratungsdiensten, die sich mit den komplexen gesetzlichen Grundlagen auskennen. Der Referent ging daher beim Fachtag intensiv auf die aktuellen rechtlichen und verfahrenstechnischen Rahmenbedingungen sowie die notwendigen Schritte und möglichen Erleichterungen bei der Familienzusammenführung ein. Der Rechtsanwalt schlug dabei unter anderem vor, in den Botschaften zentrale Aktenzeichen zu vergeben; diese würden den Verfahrensprozess deutlich erleichtern. Zudem müssen aus seiner Sicht die Auslandsvertretungen per Fax erreichbar sein, was bislang nicht der Fall ist und im Verfahren eine große Hürde darstellt. Denn: "Die beste Waffe des Sozialarbeiters gegen jegliche Ungerechtigkeit der Welt ist das Fax, um Fristen zu wahren", so der Fachmann. Zudem werden "Büro- und Verwaltungsverfahrenskriege" wegen der Beweislast schriftlich geführt, betonte der Experte Stuhr, der die Inhalte praxisnah und mit einer Prise Humor vermittelte.

Familienzusammenführung ist enorm wichtig für die Geflüchteten, emotional wie auch für ihre Zukunftsperspektiven und ihre Integration. Daher hat der bistumsgeförderte Fonds "Partnerschaft mit Flüchtlingen für eine Willkommenskultur im Bistum Limburg" allein für das erste Halbjahr 2017 bereits in 75 Fällen Zuschüsse von 29.324 Euro für die Familienzusammenführung bewilligt - ein klares Signal und eine sehr deutliche Steigerung gegenüber 2016: Hier wurden in 69 Fällen Mittel in Höhe von 23.211 Euro gewährt. Dank dieser Gelder, mit denen die für die Familienzusammenführung nötigen Reisekosten finanziert werden, konnten endlich  Familien wieder vereint werden, die teils jahrelang getrennt waren.  

Für Familiennachzug und Familienzusammenführung hat sich auch Bischof Georg Bätzing anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni deutlich ausgesprochen. In seiner Videobotschaft sagte er: Es könne nicht sein, dass Familien, die durch Flucht, Krieg und Konflikt getrennt worden sind, jahrelang getrennt bleiben sollen, Denn auch die Integration könne nur im Zusammenleben der Familie gelingen. Die vollständige Videobotschaft des Bischofs gibt es hier.

Ansprechpartnerin: Merhawit Desta (Referentin Migration/Sozialrecht) • merhawit.desta@dicv-limburg.de

 
 
   

Herausgeber:
Caritasverband für die Diözese Limburg e. V. • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Text/Redaktion: Petra M. Schubert
Telefon: 06431 997-113 • Telefax: 06431 997-114
pressestelle@dicv-limburg.dewww.dicv-limburg.de

 
 
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