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    Newsletter 12/2015 - 10. Juli 2015

 
 
 
 

Newsletter 12/2015 - 10. Juli 2015

 
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  Damit Zusammenleben im Sozialraum gelingt: Caritas und Seelsorge Hand in Hand

Was wollt Ihr? Was könnt Ihr? Was braucht Ihr? - Das ist der Ansatz, den Sozialraumarbeit und Sozialpastoral verfolgen. Im Vordergrund stehen die Interessen, Bedürfnisse, aber auch die Fähigkeiten und Kompetenzen der Menschen, die im Quartier leben. Wie das in der Praxis funktionieren kann, und wie Mitarbeitende in Pastoral und Sozialarbeit hier voneinander und miteinander lernen können, das war Thema des viertägigen Seminars "Damit Zusammenleben im Sozialraum gelingen kann ... im Miteinander von Caritas und Seelsorge" Mitte Juni in Hofheim.

Aus ganz Deutschland waren 25 Teilnehmer in den Main-Taunus gekommen, um sich der Fragestellung theologisch und vor allem praktisch zu nähern. Nach der theologischen Reflexion am ersten Tag von Prof. Dr. Norbert Mette (Universität Dortmund) zu "Vor Ort um Gerechtigkeit beten und Gerechtigkeit tun" standen am zweiten Tag Exkursionen nach Frankfurt-Niederrad (begleitet von Rudolf Fleckenstein vom Caritasverband Frankfurt), Mainz-Kastel (mit Sonja Knapp, Leiterin des Gemeindezentrums St. Elisabeth) und Oberursel-Steinbach (begleitet von Anja Dürringer vom Bezirkscaritasverband Hochtaunus) auf dem Programm. Wie entdecken die Akteure vor Ort die Kompetenzen der Menschen im Sozialraum, und wie gelingt die Zusammenarbeit zwischen Seelsorge und Caritas, das waren die Leitfragen.

Besonders beeindruckte die Teilnehmer das Engagement von Friedrich Berndt vom Nachbarschaftsbüro in Frankfurt-Niederrad. "Nicht warten, dass die Menschen kommen, sondern hinausgehen, dorthin, wo die Leute sind", so lautet sein Credo. Und das nimmt auch Hans-Peter Labonte, Pastoralreferent in der Pfarrei Mutter zum Guten Rat, wörtlich: Mehrmals pro Woche ist er im Quartier anzutreffen mit seinem dreirädrigen Oldtimer-Pritschenwagen, dem "Kaffee Mobile", beladen mit einem großen Pott Kaffee. Und kommt so mit den Bewohnern ins Gespräch über ihre Probleme und Anliegen, aber auch darüber, wie und wo sie sich gerne engagieren wollen.

Menschen zusammenbringen, damit sie sich kennenlernen, Netzwerke knüpfen, sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam feiern, das gelingt in Oberursel, indem die Pfarrei St. Ursula und der Bezirkscaritasverband Hochtaunus unter anderem ein Bewohnerfest veranstaltet haben. "Fragt die Menschen, geht von Haus zu Haus, damit Ihr wisst, was sie brauchen oder auch, wo es klemmt", dieses Nah an den Menschen sein ist ein Erfolgsrezept dafür, dass ein Sozialraum entstehen und funktionieren kann, das schilderte Anja Dürringer. Offen zu sein für die Anliegen und Lösungen und Angebote aufzuzeigen, diese Chance bieten auch Netzwerke, die mit anderen caritativen Initiativen, kommunalen Einrichtungen, Beratungsstellen, Sozialstationen, Bezirkscaritasverbänden oder den evangelischen Gemeinden geknüpft werden sollen.

In Mainz-Kastel lernten die Mitarbeitenden aus Seelsorge und Caritas bei ihrer Exkursion ein Gemeindezentrum kennen, das mehr ist: ein soziales ökumenisches Kirchenzentrum, in dem auch die "Tafel" angedockt ist - Kirche, mehr als nur ein Gebäude, sondern gedacht als niedrigschwelliges, umfangreiches, spirituelles wie auch ganz konkretes Angebot für alle Bewohner im Umfeld.

Der dritte sowie der vierte Tag standen ganz im Zeichen der Reflexion der Praxisbeispiele, der Verknüpfung von sozialwissenschaftlichen Konzepten zur Sozialraumorientierung mit der beruflichen Praxis sowie der Verknüpfung von Caritas und Pastoral. Unterstützt wurden die Teilnehmer dabei von Dr. Michael Noack von der Hochschule Koblenz. 

Die Seminarreihe ist eine Kooperationsveranstaltung der Fortbildungs-Akademie des DCV mit den Diözesancaritasverbänden Limburg, Aachen, Bamberg und Freiburg sowie der Katholischen Hochschule NRW, Aachen (Prof. Dr. Rainer Krockauer) und den Bildungsinstituten der Diözesen. Die Leitung des Seminars in Hofheim lag bei Michael Manderscheid (Federführung, March), Torsten Gunnemann (Geschäftsbereichsleiter Gemeindecaritas und Bildung im Diözesancaritasverband Limburg) und Dr. Alfred Etheber (Bereichsleiter des Diözesancaritasverbandes Aachen), Referenten waren Prof. Dr. theol. Norbert Mette (Universität Dortmund) sowie Dr. Michael Noak (Hochschule Koblenz).

Vorankündigung: Auch im Jahr 2016 wird es aus dieser Fortbildungsreihe ein mehrtägiges Seminar geben: "Wenn Pastoral und Caritas miteinander an die »Ränder« von Sozialräumen gehen ...". Es findet statt vom 20. bis 23. Juni 2016 im Exerzitienhaus in Hofheim. Referenten sind Prof. Dr. Rainer Krockauer (Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Aachen) und Prof. Stefan Bestmann (Katholische Hochschule für Sozialwesen, Berlin).

Weitere Informationen: Torsten Gunnemann (Geschäftsbereichsleiter Gemeindecaritas und Bildung) • Telefon: 06431 997-116 • torsten.gunnemann@dicv-limburg.de

 
 
   

Herausgeber:
Caritasverband für die Diözese Limburg e.V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Text und Redaktion:
Petra M. Schubert
Telefon: 06431 997-110 • Fax: 06431 997-114
pressestelle@dicv-limburg.dewww.dicv-limburg.de
Graupfortstraße 5 • 65549 Limburg

 
 
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