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    Newsletter 8/2015 - 26. Mai 2015

 
 
    Inhalt
   
  1. Arbeitstagung Migrationsdienste und Flüchtlingshilfe befasste sich mit Herausforderungen und Lösungsansätzen in der Flüchtlingsarbeit
  2. Termin-Hinweis: 22. Forum Sozialpastoral "Flucht verändert" am 9. Juli
 
 
 

Newsletter 8/2015 - 26. Mai 2015

 
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  Arbeitstagung Migrationsdienste und Flüchtlingshilfe befasste sich mit Herausforderungen und Lösungsansätzen in der Flüchtlingsarbeit

Sie flüchten vor Krieg, Verfolgung, Hunger und Elend, nehmen unvorstellbare Risiken und Gefahren für Leib und Leben auf sich, um nach einer teilweise monatelangen Odyssee endlich in Sicherheit zu sein: Die Zahl der schutzsuchenden Menschen in Deutschland und in Hessen steigt rapide. Allein im Bistum Limburg sind fast 5.000 Flüchtlinge im Jahr 2014 angekommen, das sind 4,6-mal so viele wie noch im Jahr 2010. Die Schutzsuchenden und traumatisierten Flüchtlinge benötigen eine angemessene Unterbringung, Begleitung und Beratung, allerdings sind die Angebote und Strukturen nicht entsprechend angepasst worden – mit Blick auf die Krisen weltweit und die damit einhergehenden steigenden Zahlen eine enorme Herausforderung.

Grund genug, sich bei der Arbeitstagung Migrationsdienste und Flüchtlingshilfe mit diesem brennenden Thema zu befassen und nach möglichen Lösungen zu suchen. 23 Teilnehmer aus den drei Diözesen Limburg, Fulda und Mainz, aus Flüchtlings- und Migrationsdiensten ebenso wie aus der Gemeindecaritas, der Schwangerschafts- und der Schuldnerberatung kamen Ende April nach Limburg, um über die enormen Herausforderungen für Länder, Kommunen und die haupt- und ehrenamtliche Arbeit im Bistum Limburg zu sprechen. Teilnehmer waren überdies drei Flüchtlingsberater der örtlichen Caritasverbände, deren 50-Prozent-Stelle das Bistum Limburg zur Verstärkung der Beratungsarbeit für zwei Jahre finanziert. Veranstaltet wurde die Arbeitstagung vom Diözesancaritasverband Limburg gemeinsam mit dem Bezirkscaritasverband Limburg und der Bischöflichen Beauftragten für eine Willkommenskultur für Flüchtlinge im Bistum Limburg.

Asylverfahren und aufenthaltsrechtliche Folgen

Merhawit Desta, Referentin Migration/Sozialrecht im Diözesancaritasverband Limburg, gab einen Überblick darüber, wie ein Asylverfahren abläuft sowie welche aufenthaltsrechtlichen Folgen damit verbunden sind. Mit dieser Thematik und den problematischen Aspekten beschäftigten sich die Teilnehmer im Anschluss in einer der beiden Arbeitsgruppen, nicht ohne auch über mögliche Lösungswege nachzudenken und zu diskutieren. Dabei zeigte sich, dass Asylverfahren dann gut ablaufen, wenn alle wichtigen Handelnden an einem Strang ziehen, wie Ausländerbehörden, Sozialleistungsträger, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und Beratungsstellen. Eine Herausforderung ist nach Ansicht der Teilnehmer insbesondere die Familienzusammenführung. Diese ist besonders wichtig, so die Fachleute, da die Flüchtlinge erst dann in der Lage sind, sich auf das Deutschlernen und die Arbeitssuche zu konzentrieren. Jedoch stellen die Kontaktaufnahme zur zuständigen Auslandvertretung und die Beschaffung von wichtigen Unterlagen, wie Geburts- und Heiratsurkunden, die Flüchtlinge immer wieder vor Probleme ebenso wie die Finanzierung von DNA-Tests und Reisekosten. Die Teilnehmer konstatierten, dass Schwierigkeiten im Zusammenhang mit den Auslandsvertretungen insgesamt und nachhaltig nur mit Hilfe des Auswärtigen Amtes zu lösen sind.  Die finanziellen Schwierigkeiten mit Blick auf die anfallenden Reisekosten lassen sich abmildern, da der Diözesancaritasverband Limburg mit Mitteln aus dem Fonds »Partnerschaft mit „Flüchtlingen“« unterstützen kann, ebenso hilft die Katholische Arbeitsgemeinschaft Migration (KAM). Sorge bereitet den Fachleuten unter anderem auch die Überlastung der Erstaufnahmeeinrichtungen und die damit verbundene Verlegung der Asylsuchenden vor der Registrierung, was ihnen unter anderem den Zugang zum Arbeitsmarkt erschwert.

Vernetzung und Schulung unerlässlich

In einer zweiten Arbeitsgruppe diskutierten die Teilnehmer unter Leitung von Sebastian Schneider vom Bezirkscaritasverband Limburg über die „Vernetzung mit Haupt- und Ehrenamtlichen“. Die Teilnehmer würdigten das große Engagement von Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe. Zugleich konstatierten sie, dass diese stark gewachsene Zahl der Freiwilligen unterstützt werden muss von Hauptamtlichen: Diese können für die wichtige Koordination und Strukturierung der Mitarbeiter und deren Einsätze sorgen und zugleich Ansprechpartner für deren Fragen sein. Häufig handeln Ehrenamtliche, ohne ausreichende Kenntnisse zur Sach- und Rechtslage zu haben: Gerade mit Blick auf die Grenzen und Regeln – beispielsweise den Datenschutz – oder in der Zusammenarbeit mit den Kommunen und Kreisen komme es daher häufig zu Enttäuschungen.  Die Arbeitsgruppe betonte, dass Ehrenamtliche in ihrem Engagement unterstützt werden sollten, beispielsweise durch verschiedene Qualifizierungen und Angebote wie Supervision. Hier ist hervorzuheben, dass das Bistum Limburg Gelder für die Qualifizierung von Ehrenamtlichen zur Verfügung stellt, die vom Diözesancaritasverband Limburg verwaltet werden. Auch die Vernetzung der vielfältigen Hilfeangebote ist unerlässlich, beispielsweise über eine Plattform im Internet.

Weitere Informationen: Merhawit Desta (Referentin Migration/Sozialrecht) • Telefon: 06431 997-179 • merhawit.desta@dicv-limburg.de

 
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  Termin-Hinweis: 22. Forum Sozialpastoral "Flucht verändert" am 9. Juli


"Flucht verändert" - unter diesem Motto steht das 22. Forum Sozialpastoral, das am Donnerstag, 9. Juli 2015, von 9:30 Uhr bis 17:00 Uhr im Wilhelm-Kempf-Haus in Wiesbaden-Naurod stattfindet. Die gemeinsame Veranstaltung von Diözesancaritasverband Limburg und Bistum Limburg (Dezernat Pastorale Dienste) wird insbesondere den Fokus darauf legen, welche Auswirkungen Flucht auf die Betroffenen hat. Flucht verändert das Leben der Flüchtenden, ihre Konstanten und Gewissheiten im Leben werden radikal infrage gestellt. Beim Forum Sozialpastoral werden daher unter anderem Flüchtlinge aus Eritrea und Syrien darüber berichten, wie die Flucht ihr Leben verändert hat.

Nähere Informationen gibt es im Flyer.


 
 
   

Herausgeber:
Caritasverband für die Diözese Limburg e.V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Text und Redaktion:
Petra M. Schubert
Telefon: 06431 997-110 • Fax: 06431 997-114
pressestelle@dicv-limburg.dewww.dicv-limburg.de
Graupfortstraße 5 • 65549 Limburg

 
 
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