Caritimes Mai 2021
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Presse Newsletter

Liebe Leserinnen und Leser,

seit über einem Jahr beherrscht die Corona-Pandemie unser Leben. In allen Bereichen unserer caritativen Arbeit hat Corona Spuren hinterlassen. Wir haben unsere Angebote konsequent den Möglichkeiten angepasst. Wichtig war und ist es mir, dass wir den Menschen unverändert ein Angebot machen können.

Mit dem zunehmenden Fortschritt bei der Impfkampagne können wir zumindest bald mit ersten Lockerungen rechnen, auch wenn noch keine ersehnte Normalität eingekehrt. Ich bin zuversichtlich, dass wir im 2. Halbjahr unsere einrichtungsübergreifenden Aktivitäten als Caritasverband für den Bezirk Main-Taunus e. V. wieder aufleben lassen können. Viele Begegnungen und Veranstaltungen sind in den letzten 15 Monaten aufgrund der Pandemie ausgefallen. Wir alle merken, wie uns die persönliche Begegnung trotz der mittlerweile zahlreichen digitalen Möglichkeiten fehlt.

Erheblich zugenommen hat der Bedarf an Beratung, denn die sozialen Konsequenzen der Pandemie sind mit zeitlicher Verzögerung inzwischen überall deutlich spürbar. Die Angst vor Erkrankung ist dabei ebenso gravierend wie die Angst vor Isolation oder Arbeitsplatzverlust. Um den Erfordernissen Rechnung zu tragen, haben wir unsere Beratungsangebote auf Termin-Beratungen umgestellt. Und um besser erreichbar zu sein, um digitale Formate ergänzt.

Dazu finden Sie ein Schwerpunktthema in diesem Newsletter, denn wir haben unsere Spendenprojekte um das Beratungszentrum in Flörsheim ergänzt. Zu finden nicht nur auf unserer Homepage, sondern auch auf www.SpendenStiftenStrahlen.de. Diese neue Spendenplattform ist in Zusammenarbeit mit dem Diözesancaritasverband und den anderen Caritasverbänden und caritativen Vereinen im Bistum Limburg entstanden und bietet die Möglichkeit, gemeinsam für unsere Projekte besser zu werben und hoffentlich die nötige Unterstützung zu erhalten. Allen Spendern an dieser Stelle vielen Dank für die großzügige Unterstützung!

Unsere haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden haben in den vergangenen 15 Monaten wesentlichen Anteil daran, dass wir unsere caritativen Aufgaben so professionell wie vor der Pandemie leisten konnten. Ihnen allen gilt mein Dank!

Daher wünsche ich Ihnen eine zunehmend entspannte Zeit, die hoffentlich in vielerlei Hinsicht Erleichterungen bringen wird. Ich freue mich jetzt schon auf die Begegnung mit Ihnen!

Ihr Torsten Gunnemann



Inhalt

  1. Internationaler Tag der Pflege am 12.Mai 2021
  2. Meine Welt- deine Welt. Menschen mit Demenz verstehen
  3. 100 Tage „im Amt“ – Fragen an Frau Ute Schuler
  4. Regionale Projekte für Kinder und Jugendliche in der Corona-Krise unterstützen
  5. Psychische Folgen für Kinder und Familien zunehmend gravierend
  6. Warum gibt es eigentlich einen Muttertag aber keinen Tagesmuttertag?
  7. Festakt zum 100. Todestag von Caritas-Gründer Lorenz Werthmann im Livestream
  8. Kunst und Kultur am Autoberg trotz(t) Corona
  9. Neue stellvertretende Pflegedienstleitung
  10. Auf der Suche nach dem Glück in Zeiten der Pandemie
  11. Tafelträume - Tafelräume
  12. #DasMachenWirGemeinsam
  13. Ausgrenzung und Stigmatisierung
  14. Impressum
Internationaler Tag der Pflege am 12.Mai 2021


A Voice to Lead- Für eine Gesundheitsversorgung mit Zukunft

Bundesweit betreuten 2019 ca.14.000 Pflegedienste mit ca. 420.000 Teil- und Vollzeit arbeitenden Mitarbeitenden rund 1 Mio Pflegebedürftige ambulant (Quelle: Gesundheitsberichterstattung des Bundes www.gbe-bund.de). Die Sozialstationen des Caritasverbandes im Main-Taunus-Kreis sind ein Teil davon.

Die Caritas-Sozialstationen in Hofheim und in Flörsheim bieten mit insgesamt 67 Pflegekräften und 45 Betreuungskräften ihren 300 Klienten tägliche Pflege, Anleitung und Unterstützung in der Häuslichkeit an. „Dadurch ist es oft möglich, länger in der gewohnten Umgebung zu bleiben. Die Mitarbeiter*innen entwickeln dabei über die Jahre immer auch ein enges, persönliches Verhältnis, in dem sie Wertschätzung gleichermaßen erfahren und geben.“ sagt Barbara Hoek, langjährige Leiterin der Caritas-Sozialstation in Flörsheim.

Auch in Hofheim macht Lorena Kunkel, die dortige Leiterin der Caritas-Diakonie Sozialstation, deutlich „Im fachlichen Miteinander mit den Pflegebedürftigen, ihren Angehörigen und unseren Mitarbeiter*innen entsteht oftmals neben Verständnis auch eine tiefe Achtung für das, was da gegenseitig geleistet wird. Fachliche Kompetenz ist die eine Säule der Berufstätigkeit, aber eine weitere wichtige Säule ist die Empathie, die unerlässlich für gute pflegerische Arbeit ist.“ Nur beides zusammen macht Professionalität im Pflegeberuf aus.

Bereits 2016 hat das Bundesgesundheitsministerium bei Infratest eine Erhebung nach der Bewertung des Pflegeberufs in der Bevölkerung beauftragt mit dem Ergebnis, dass 95 %  den Pflegeberuf als einen fachlich anspruchsvollen Beruf mit Zukunft erachten. Gleichzeitig sind 98 % der Meinung, dass Pflegekräfte mehr Anerkennung für ihre Arbeit erhalten sollten.

Diese Zahlen bewertet Kerstin Jährling-Roth, Abteilungsleiterin Gesundheitsdienste und Altenhilfe so: „Der Pflegeberuf ist ein hoch qualifizierter Beruf, der in dieser Befragung durch die Bevölkerung eine Wertschätzung erfährt, aber die Arbeitsbedingungen wurden seit Jahren, trotz massiver Hinweise, vernachlässigt und dafür sind andere verantwortlich. Die Arbeit aller Mitarbeiter*innen in der ambulanten Pflege wird von den Leistungsempfängern und ihren Familien sehr geachtet.“

Ausgehend von den Leistungen der Krankenschwestern wurde in den USA bereits 1953, in Deutschland 1965, der Tag der Krankenschwestern eingeführt, um deren Arbeit zu würdigen. Umbenannt in den „Internationalen Tag der Pflege“ wurde der Tag 1974 auf den 12.Mai festgelegt.

Am 12.Mai 1820 war Florence Nightingale geboren worden, die als Begründerin der modernen Krankenpflege gilt. Sie hatte ärztliches Wissen durch eigenständiges pflegerisches Wissen ergänzend betrachtet und erste Schriften zur Pflegetheorie und -ausbildung veröffentlicht.

Seit April 2020 erfährt die Ausbildung eine wesentliche Neuorientierung durch die generalistische Pflegeausbildung. Hier wird beim Abschluss als Pflegefachmann/-frau nicht mehr wie bisher differenziert in Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege oder in Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Die neue Ausbildung schafft eine Grundausbildung für alle Fachgebiete. Wie in anderen Fachgebieten bereits praktiziert, wird auch hier eine entsprechende Weiterbildung bzw. Spezialisierung erfolgen müssen.

Mit dieser neuen, grundlegend kompetenzorientierten Ausbildung erhofft sich Kerstin Jährling-Roth einen Aufschwung für den Pflegeberuf in der Zukunft. Es wird dann besonders Wirkung zeigen, wenn die Arbeitsbedingungen eine gute Ausbildung zulassen.



Meine Welt- deine Welt. Menschen mit Demenz verstehen


Tagesseminar der Fachstelle Demenz am 17. Mai 2021

Pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz sind in der Pandemiezeit noch einmal mehr belastet. Vieles Entlastende findet nicht oder nur mit Einschränkungen statt, gleichzeitig stehen die privaten Netzwerke angesichts der allgemeinen Kontaktbeschränkungen nicht in vollem Umfang zur Verfügung. In dieser Situation möchte die Fachstelle Demenz ein Angebot zu Information und Austausch machen und bietet ein Tagesseminar zum besseren Verständnis des Krankheitsbildes Demenz und der veränderten Verhaltensweisen an. Das Seminar findet von 10 bis 17 Uhr unter Einhaltung strenger Hygiene- und Abstandsregeln im Exerzitienhaus Hofheim statt. Die Teilnehmer*innen werden zusätzlich gebeten, ein negatives Schnelltestergebnis vorzulegen. Seitens der Fachstelle Demenz werden die weitere Entwicklung der Pandemie und der gesetzlichen Vorgaben beobachtet, ggfs. erfolgt eine Terminverschiebung.

 

Menschen mit Demenz sehen die Welt mit anderen Augen. Krankheitsbedingte Beeinträchtigungen

verändern Wahrnehmung und Verhalten. Das Zusammenleben kann stressfreier gestaltet werden, wenn die Bezugspersonen den besonderen Blickwinkel der Betroffenen akzeptieren und versuchen, sich in eine für sie fremde Welt einzufühlen. Referentin Petra Kunz vermittelt Basisinformationen zu den Krankheitsbildern und den krankheitsbedingten Verhaltensweisen. Die Teilnehmer*innen erfahren zudem Hilfreiches über die Zugangswege zu Betroffenen, über den Umgang mit belastenden Situationen und Möglichkeiten der Entlastung. Die Kursgebühr beträgt 40 Euro und beinhaltet Seminargetränke und Tagesverpflegung. Eine Erstattung durch die Pflegekassen ist möglich.

 

Interessierte können sich bei der Fachstelle Demenz näher informieren: Tel. 06192 2934-34/-35, Fax: 06192 2934-36, Email: fachstelledemenz.mtk@caritas-main-taunus.de. Der Flyer incl. Anmeldung ist auf der Online-Plattform des Netzwerkes Demenz www.netzwerk-demenz-mtk.de unter „Seminare“ und auf der Internetseite der Fachstelle Demenz unter www.caritas-main-taunus.de zu finden.

 



100 Tage „im Amt“ – Fragen an Frau Ute Schuler


 Zum Jahreswechsel haben Sie die Abteilungsleitung Jugend und Soziales bei der Caritas Main-Taunus übernommen.

Wie fühlen Sie sich nach 100 Tagen „im Amt“? Sind Sie gut angekommen?

Ich bin sehr gut angekommen und alle haben es mir leicht gemacht. Die Mitarbeiter*innen des Caritasverbandes begegneten mir mit Offenheit und Wertschätzung.

Auch inhaltlich habe ich in den letzten Wochen und Monaten viel dazugelernt. Inzwischen habe ich alle Einrichtungen besucht und jede*r MA informierte mich bereitwillig und mit einem Stolz von seiner/ihrer Arbeit. Ich fühle mich hier sehr wohl und am richtigen Platz.

Haben Sie nach einer ersten Orientierungsphase bereits neue Ideen einbringen und Veränderungen anstoßen können?

Gleich im Januar mussten wir für die Anziehpunkte Kurzarbeit anmelden. Zeitgleich wurde von der Bundesregierung ein Coronafonds für Sozialkaufhäuser veröffentlich. Hier konnte ich schnell einen Antrag stellen und so die finanzielle Situation auf solide Beine gestellt.

Mir war es sehr wichtig, den Status quo zu halten und alle Angebote fortzuführen. Ich wollte mir einen eigenen Eindruck verschaffen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. So haben wir die Integrationslotsen erneut beantragt und haben durch die veränderten Vorgaben einen zusätzlichen Koordinationszuschuss gewonnen. 

Mit neuen Ideen und neuen Projekten tue ich mich leicht und ich habe sehr viele im Kopf. Beispielsweise bin ich gerade mit Herrn Trossen dabei, sein Beratungsangebot für das Gesundheitsmanagement in Betrieben zu bewerben. Bei der Besichtigung der Räume in Diedenbergen entstand die Idee für ein Angebot, dass sich an Frauen richtet, die von Gewalt bedroht sind. Dies planen wir mit dem Kreis zu besprechen.

Da Ende Oktober unser Angebot „Mit Mach Punkt“ ausläuft und meine Priorität immer in Richtung Arbeitsplatzerhaltung liegt, haben wir, Herr Barthel und ich, gemeinsam mit dem Team einen Klausurtag initiiert, um einen neuen Antrag bei Aktion Mensch zu stellen. Dabei ist uns sehr wichtig, dass wir auf das Bestehende aufbauen, um vorhandene Ressourcen zu nutzen.

Mit dem Main-Taunus-Kreis habe ich die ersten Gespräche wegen finanzieller Neuverhandlungen für unsere Angebote Familienhilfe und Schulsozialarbeit geführt.

 

Worauf richtet sich Ihr Augenmerk, was möchten Sie noch genauer betrachten?

Ich finde alle unsere Angebote herausragend und möchte diese in der Öffentlichkeit auch so darstellen, um den Menschen im Kreis aber auch unseren Auftraggebern zu signalisieren, wie wichtig diese sind und welche brillante Arbeit unsere MA machen. Parallel sind natürlich auch die Zahlen sehr wichtig. Hier gilt es, Verhandlungen zu führen oder zusätzliche Gelder zu generieren.

Das Land Hessen hat derzeit ein Programm zur Gemeinwesenarbeit ausgeschrieben, das vom Kreis beantragt werden kann. Derzeit gibt es innerhalb unsere Gesellschaft eine große Orientierungs- und Sinnkrise, die sich durch die Pandemie verstärkt hat. Beispielsweise nehmen immer mehr Kinder- und Jugendärzte wahr, dass die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die unter depressiven Symptomen leiden, zunimmt. Zudem nimmt der Beratungsbedarf ebenfalls stark zu, da sich existenzielle Probleme durch Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit auftun. Der sinnstiftende Glaube an Fortschritt und die Überzeugung, dass ökonomisches Wachstum mit Wohlstand für alle sowie mehr Demokratie und Gerechtigkeit parallel laufen, sind gerade jetzt in einer auseinanderdriftenden Gesellschaft in Frage gestellt geworden und haben ihre integrative Wirkung verloren. Hier müssen stadt(teil)orientierte Projekte, die Menschen gemeinsam handeln lässt und die Gemeinsinn stiften, implementiert werden.

Da ich viele Jahre in der Förderung von Menschen im SGB II und III gearbeitet habe, gehen meine Überlegungen auch in Richtung von Arbeitsmarktangeboten – jedoch nicht um jeden Preis. Hier gilt es den Einzelfall zu prüfen und wirtschaftliche Rahmenbedingungen sichern zu stellen.

Planen Sie für das laufende Jahr Meilensteine? Welche Meilensteine wären das?

Oberste Priorität für dieses Jahr ist, dass wir aus dem Defizit heraus kommen und dass wir unsere Angebote erhalten. Um dies zu erreichen, müssen wir zeitnah Gespräche mit den Auftraggebern führen, Neues dazugewinnen oder ggf. inhaltliche Veränderungen vornehmen.

Wir werden bis zum 30.06.2021 unser Institutionelles Schutzkonzept dem Bistum Limburg vorlegen. Ich erstelle derzeit das Rahmenkonzept, welches nur noch angepasst werden muss. Die FBL/EL und zum Teil auch die Mitarbeiter*innen sind bereits über die Vorgehensweise bzw. Methodik zur Erstellung einer Standortbestimmung und Risikobeurteilung informiert. Diese müssen zügig in den einzelnen Einrichtungen umgesetzt werden, sodass die Ergebnisse dann Mitte des Jahres vorliegen.

In Bezug auf unsere Arbeit für das Gemeinwesen möchte ich den Kreis überzeugen, gemeinsam mit uns einen Antrag zu stellen. Ich bleibe am Ball.  



Regionale Projekte für Kinder und Jugendliche in der Corona-Krise unterstützen


Caritas-Gemeinschaftsstiftung startet Spendenaktion für junge Menschen im Bistum Limburg

Limburg, 10.05.2021. 20.000 Euro ist das Ziel der neuen Spendenaktion „Corona Kinder- und Jugendhilfe“ der Caritas-Gemeinschaftsstiftung im Bistum Limburg.

 

Kinder und Jugendliche leiden besonders unter den andauernden Folgen der COVID-19-Pandemie: Soziale Kontakte, Freizeitaktivitäten, Präsenzunterricht und Betreuungsangebote finden nur eingeschränkt statt oder entfallen vollständig. Homeschooling gelingt z. B. aufgrund fehlender technischer Ausstattung und Sprachbarrieren nicht überall, Eltern stehen zunehmend unter Druck.

Konkret bittet der Caritasverband für den Bezirk Main-Taunus e.V. um Unterstützung für sein Beratungszentrum Ehe, Erziehung, Familien und besondere Lebenslagen in Flörsheim. „Durch Corona ist viel Not und Hilflosigkeit in besonders belasteten Familien entstanden. Dies stellen wir in den Beratungen der letzten Monate immer wieder fest. Diesen Familien, insbesondere den Kindern geht es derzeit nicht sehr gut. Für diese Menschen ist es besonders wichtig, die Beratungsangebote aufrechthalten zu können“ sagt Torsten Gunnemann, Geschäftsführer der Caritas Main-Taunus.

Daher ist es wichtig, dass die Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe in der aktuellen Krisensituation gestärkt wird. „Um entstandene Nachteile auszugleichen, ist ein sozial-caritatives Hilfenetzwerk für junge Menschen entscheidend, das niedrigschwellig arbeitet“, berichtet Sonja Peichl, Geschäftsführerin der Stiftung. „Spenden sind dringend notwendig, denn die zusätzlichen Kosten für die Corona-bedingten Anforderungen und benötigten Hilfestellungen sind oft nicht abgedeckt. Das neue Corona-Aufholprogramm der Bundesregierung ist hier ein erster Schritt in die richtige Richtung, um die Not vieler Kinder und Jugendlichen in den Blick zu nehmen. In der Summe ist ein solches Förderprogramm jedoch bei Weitem nicht ausreichend. Es braucht jetzt schnelle, unbürokratische und vor allem passgenaue Hilfe“, betont Sonja Peichl.

Die Caritasstiftung startet für diese herausfordernde Situation am 10. Mai die Spendenaktion „Corona Kinder- und Jugendhilfe“, die vielen Angeboten aus dem ganzen Bistum Limburg zugutekommt. Über die Plattform www.spendenstiftenstrahlen.de können Nutzer*innen ganz einfach eine Online-Spende für die Spendenaktion tätigen.

Auch Diözesancaritasdirektor Jörg Klärner sieht es als eine entscheidende Aufgabe an, jungen Menschen mit ihren zum Teil gravierenden Problemen zu helfen: „Als Gesellschaft tragen wir eine Verantwortung für das gerechte und gesunde Aufwachsen von allen Kindern und Jugendlichen, deren aktuell prekäre bis zum Teil desaströse Lage in politischen Entscheidungen eine noch viel größere Rolle spielen sollte.“

Die Caritas-Gemeinschaftsstiftung steht dafür, wichtige Aktionen ins Rollen zu bringen und hat daher einen besonderen Anreiz geschaffen: Wird das Spendenziel von 20.000 Euro im Aktionszeitraum erreicht, unterstützt die Stiftung die Spendenaktion mit weiteren zehn Prozent.

 

Online-Spenden für die Spendenaktion „Corona Kinder- und Jugendhilfe“ können auf Spenden Stiften Strahlen getätigt werden: https://ogy.de/coronahilfe

Bankdaten für Überweisungen:

Caritas-Gemeinschaftsstiftung im Bistum Limburg

Referenz: Spendenaktion für Corona-Kinder- und Jugendhilfe

DKM Darlehnskasse Münster

IBAN: DE42 4006 0265 0018 7830 00

BIC: GENODEM1DKM

 

Die Spenden kommen folgenden Verbänden im Bistum Limburg zugute:

Caritasverband Frankfurt e. V., Caritasverband für den Bezirk Hochtaunus e. V., Caritasverband für den Bezirk Limburg e. V., Caritasverband für den Bezirk Main-Taunus e. V., Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn e. V., Caritasverband Wetzlar/Lahn-Dill-Eder e. V., Caritasverband Wiesbaden-Rheingau-Taunus e. V., Haus der Volksarbeit e. V., Sozialdienst katholischer Frauen e. V. Frankfurt, Sozialdienst katholischer Frauen e. V. Wiesbaden

Über die Plattform „Spenden Stiften Strahlen“

 

www.spendenstiftenstrahlen.de ist ein Angebot der Caritas-Gemeinschaftsstiftung im Bistum Limburg, das sozial-caritative Verbände, Einrichtungen und Stiftungen vereint. Die Plattform informiert über die Arbeit der teilnehmenden Akteure in den unterschiedlichen Wirkungsfeldern, schafft Transparenz und weist auf die notwendige finanzielle Unterstützung durch Spender*innen hin. Ziel ist es, Spenden zu generieren und die Caritas-Gemeinschaftsstiftung und ihre Treuhandstiftungen im Bistum Limburg weiter auszubauen, um eine wichtige Finanzierungssäule der sozial-caritativen Arbeit zu stärken.

Bildnachweis: iStock/RichVintage

 

Logos und weiteres Material zu Spenden Stiften Strahlen: https://spendenstiftenstrahlen.de/service/presse


Psychische Folgen für Kinder und Familien zunehmend gravierend


Ängste und Sorgen um die berufliche Zukunft, finanzielle und auch wohnliche Sicherheit, sowie viele andere Problemstellungen haben im Verlauf der Pandemie bei vielen Menschen zugenommen. Mit der Doppelbelastung durch Arbeit und Homeschooling haben die meisten Eltern sich schon arrangiert. Doch inzwischen stoßen auch sie durch die Dauerbelastung zunehmend an ihre Grenzen. 

Entsprechend der unterschiedlichen Lebensrealitäten, Ressourcen und Bedarfe erleben Kinder und Jugendliche, ihre Eltern und Familien die Corona-Pandemie sehr individuell, jedoch insgesamt verschlechtert. Dies zeigt unter anderem die gerade erschienene COPSY-Studie der Universitätskliniken Hamburg-Eppendorf UKE.  Besonders macht den Kindern und Jugendlichen nach einer Studie des Deutschen Jugendinstituts DJI das Fehlen von Freunden, von Strukturen durch den Schulalltag und von Freizeitaktivitäten zu schaffen.

Berücksichtigen muss man zudem, dass solche Studien selten Kinder und Jugendliche erreichen, die in prekären Lebensverhältnissen aufwachsen, sie trifft die Corona-Pandemie jedoch besonders hart. Eine Anlaufstelle für solche Familien sind Erziehungs- und Familienberatungsstellen der Caritas.

Caritas beobachtet Desozialisierung

Stephan Trossen, Leiter des Beratungszentrums des Caritasverbands Main-Taunus, sieht ebenfalls das Problem der Desozialisierung. Den jungen Menschen fehlt ihre so genannte „Peer-Group“, Peers (Ebenbürtige, Gleichgestellte oder -altrige) sind normalerweise eine Gruppe mit relativ großem Einfluss, der sich die Kinder und Jugendlichen zugehörig fühlen. Kinder und Jugendliche die sich auch schon vor der Pandemie mit sozialen Kontakten zu Gleichalterigen schwer getan haben, sind davon besonders betroffen. Viele von ihnen drohen „wegzurutschen“. 

Doch auch den Erwachsenen fehlen aktuell die gewohnten und Sicherheit gebenden „Leitplanken“ – finanziell, freundschaftlich, partnerschaftlich – alle Ebenen des Lebens betrifft die Pandemie. Nicht jeder findet alleine Wege aus den ganz persönlichen Krisen. Beratung, den Kopf für Auswege und Lösungen frei zu bekommen, das Hamsterrad zu bremsen oder gar anzuhalten, bietet das Beratungszentrum der Caritas in Flörsheim.

Fragen zu Erziehung und Partnerschaft können hier ebenso gestellt werden wie sehr persönliche Fragen zu Schwangerschaft oder Entbindung. Kinder und Jugendliche finden Gehör mit ihren Sorgen und Nöten. „Vor allem Kinder brauchen feinfühlige Erwachsene als Gegenüber, die auf kindliche Interaktions- und Kommunikationsversuche eingehen. Gelingt dies, so entsteht ein Zugang zur kindlichen Welt. Kinder sind dann bereit, auch über ihre Sorgen und Ängste zu sprechen.“ sagt Stephan Trossen.

Beratung muss leistbar sein

Gerade in diesen Zeiten, in denen das sowie schon begrenzte Angebot an Beratung durch die vielen Anfragen überlastet ist, versucht das Beratungszentrum der Caritas mit zusätzlichen Honorarkräften einer weiteren Verknappung entgegenzuwirken. Beratungsleistungen sind dabei selten ausfinanziert. Im Wesentlichen wird die Leistung des Caritas Beratungszentrums vom Main-Taunus-Kreis, dem Bistum Limburg und über Spenden finanziert.

Corona-bedingt wurde neue Technik für videogestützte Beratungen angeschafft, es wird mehr Spiel- und Therapiematerial für Kindergruppen und Einzeltherapien benötigt. Auch Dolmetscherkosten für Beratungen von Menschen mit geringen Deutschkenntnissen werden zunehmend aus Spenden finanziert. „Uns ist es ein großes Anliegen, auch weiterhin flexibel auf die akuten Bedürfnisse der Menschen einzugehen und ihnen ein Angebot zu unterbreiten“, betont Ute Schuler, Abteilungsleiterin Jugend und Soziales bei der Caritas Main-Taunus. So werden dringend nötige, zusätzliche Beratungsangebote wegen erhöhter Corona-Nachfrage von Honorarkräften geleistet, die nicht refinanziert sind. Um diese Flexibilität sicherstellen zu können, hat die Caritas auf ihrem Spendenportal und auf der Homepage dieses Beratungsangebot mit in die Spendenprojekte aufgenommen.

Auch die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen e.V., Interessenvertretung der hessischen Wohlfahrtsverbände für die Politik, kommunale Stellen, Behörden und weitere Institutionen des öffentlichen Lebens im Bereich Soziales, unterstützt die Positionen des 15. Hessischen Sozialforums vom Januar 2021 nach wohnortnahen Entlastungsangeboten für Alleinerziehende und junge Familien. Dazu fordert die Liga auch den Aufbau sowie die Finanzierung von psychosozialen Beratungsstellen für Menschen in Krisen und krisenhaften Situationen.

 

www.caritas-main-taunus.de

Sie möchten das Projekt online unterstützen? Dann ist hier das Spendenformular

Sie möchten traditionell spenden? Dann ist hier unsere Bankverbindung :
Taunus-Sparkasse Hofheim
IBAN: DE50 5125 0000 0002 001900 BIC: HELADEF1TSK

 

Quellen: COPSY-Studie der Universitätskliniken Eppendorf, Hamburg UKE;      

Kindsein in Zeiten von Corona-Studie des Deutschen Jugendinstituts DJI;

            Kindheit in Zeiten von Corona, Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe.



Warum gibt es eigentlich einen Muttertag aber keinen Tagesmuttertag?


Ausgehend von dieser Frage, vom Informatik-Ingenieur Peter Gärtner gestellt, wird seit  2012 am Montag nach Muttertag der Tag der Kinderbetreuung begangen, um die Arbeit der pädagogischen Fachkräfte in den Kitas sowie der Tagesmütter und Tagesväter anzuerkennen. In diesem Jahr ist es der 10.Mai 2021, an dem sich der Caritasverband Main-Taunus vertreten durch Ute Schuler, Abteilungsleiterin Jugend und Soziales, als Träger der Integrativen Kindertagesstätte in Hofheim, dem Hort und der betreuten Grundschule bei seinen Mitarbeitenden bedankt.

In den Caritas Angebote Kita, Hort und betreute Grundschule betreuen 50 Fachkräfte täglich Kinder mit und ohne Behinderung im Alter von 1-11 Jahren. Damit vertrauen Eltern ihnen Tag für Tag ihr Wertvollstes an, ihre Kinder. Gegenseitige Wertschätzung ist für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitenden unserer Kinderbetreuungseinrichtungen und den Eltern unabdingbar. Denn nicht selten begleiten die Pädagogen*innen die ersten Schritte und hören die ersten Worte ihrer Schützlinge.

Galt noch bis vor 50/60 Jahren vielerorts Kindererziehung und -betreuung als Schwerpunkt-Auftrag der Eltern und Familie, wird die elterliche Sorge heute von den Pädagogen*innen in den Kindertageseinrichtungen ergänzt.

Seit Beginn der Pandemie haben die Mitarbeiter*innen unendlich viel auf sich genommen, die Notfallbetreuung aufrechtzuhalten, um Eltern und Kinder gleichermaßen zu unterstützen. Gerade jetzt ist es daher ein Anliegen, die Fachkräfte der Caritas mit einem kleinen Dankeschön zu überraschen.

Cornelia Lorenzen-Faust betont das fachlich begleitete Miteinander „Eine gute Kita-Betreuung legt die  Grundlage für die Sozialkompetenz, Bildung und gesellschaftliche Beteiligung der Kinder. Wir möchten für die Kinder und Ihre Familien ein Ort des Wohlfühlens und der bedingungslosen Annahme sein und freuen uns, wenn wir die Kinder nach den gemeinsamen Jahren gestärkt und mit einem guten Gefühl in die Welt senden können.“

Wegen der Corona-Pandemie wird es keine Gartenfeste oder Kita-Besuchstage geben können. Schon 2020 ging das nicht. „In diesem Jahr sagen wir DANKE mit einem Samentütchen, denn was Audrey Hepburn über einen Garten sagte, gilt ja auch für die Zukunft von Kindern: „Einen Garten zu pflanzen bedeutet an morgen zu glauben.“, zitiert Ute Schuler, Abteilungsleitung Jugend und Soziales bei der Caritas.

Laut Ute Schuler könnten in einer Stellenausschreibung die Aufgaben der Erzieher*innen so definiert werden:

Menschen, die in Kindertageseinrichtungen arbeiten,

sind die Lieblingsmenschen aller kleinen Wesen und haben einen positiven Einfluss auf das Leben vieler. Sie schlüpfen jeden Tag in die unterschiedlichsten Rollen: Wissensvermittler*innen, Welterklärer*innen, Tröster*innen und manchmal auch Geschichtenerzähler*in. Gleichzeitig reparieren sie kaputtes Spielzeug, schlichten Konflikte und coachen nebenbei noch Eltern. Sie tun unendlich viel dafür, ihren Schützlinge die allerbesten Chancen zu eröffnen.

Kurz gesagt: Sie sind echte Superhelden*innen.



Festakt zum 100. Todestag von Caritas-Gründer Lorenz Werthmann im Livestream


Sozialreformer, Visionär und Seelsorger/ Pontifikalamt mit Bischof Bätzing und Caritas-Präsident Neher am 10. April

 Vor genau 100 Jahren ist Lorenz Werthmann (1.10.1858 - 10.4.1921) gestorben: ein mutiger Sozialreformer, ein unermüdlicher Streiter für die gute Sache und ein kluger Visionär. Die Caritas und das Bistum Limburg gedenken am Samstag, 10. April, des Caritas-Gründers Lorenz Werthmann, der aus dem Rheingau stammte. Zu dessen 100. Todestag feiert Bischof Georg Bätzing zusammen mit Caritas-Präsident Peter Neher einen Gottesdienst in Geisenheim, der Geburtsstadt Werthmanns. Der Gottesdienst am 10. April ist im Livestream ab 11 Uhr sowohl auf der Internetseite des Caritasverbandes für die Diözese Limburg (www.dicv-limburg.de) als auch auf der Seite des Bistums (www.bistumlimburg.de) zu sehen. „Der Tag steht unter dem Motto ‚Geht hinaus‘. Das Motto bezieht sich auf ein Zitat Werthmanns, wonach wir hinausgehen sollen mit dem Mut, uns im Augenblick der Not in den Strudel zu stürzen. Das beschreibt gut unseren Auftrag, gerade auch jetzt in Pandemiezeiten: Not sehen und handeln“, erklärt Diözesancaritasdirektor Jörg Klärner. „Wir wollen Werthmann würdigen, aber auch die vielen karitativ Engagierten, die Werthmanns Vermächtnis heute ein Gesicht geben.“

 Im Pontifikalamt werden sechs Engagierte aus der Caritas Einblicke in ihre unterschiedlichen Arbeitsfelder geben. So wird das ehrenamtliche Engagement einer Teamleiterin der Tafel oder das einer Palliativschwester zur Sprache kommen, die gerade unter den Coronabedingungen auf die konkrete Not von Menschen antworten. Sie stehen stellvertretend für bundesweit 1,4 Millionen Haupt- und Ehrenamtliche der Caritas. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von einer Abordnung des Jugendchores am Rheingauer Dom unter der Leitung von Bezirkskantor Florian Brachtendorf. Der Festakt im Anschluss an den Gottesdienst wird coronabedingt ohne Gäste vor Ort stattfinden und kann sowohl im Livestream verfolgt als auch zu einem späteren Zeitpunkt abgerufen werden. Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes Dr. Peter Neher hält einen Festvortrag. Außerdem wird der Archivar des Diözesancaritasverbandes Dr. Jan Kanty Fibich über Werthmann sprechen. Musikalisch umrahmt wird der Festakt von den Geigerinnen Monika Grabowska und Dorka Ujlaky sowie Florian Brachtendorf an der Orgel.

 Für Torsten Gunnemann, Geschäftsführer der Caritas Main-Taunus, fasst das folgende Zitat die Haltung Lorenz Werthmanns treffend zusammen: „Caritas ist nicht Betätigung eines dunklen Gefühls, nicht allein Übung eines warm fühlenden Herzens, Caritas ist Wissenschaft, Caritas ist Kunst“. Torsten Gunnemann sieht „die Kunst darin, zu helfen ohne zu verunselbstständigen und die Wissenschaft darin, den jeweiligen Stand des Wissens anzuwenden und einzubringen in die karitative Arbeit“.

 Bischof nahm Werthmann mit nach Freiburg

 Werthmann wurde am 1. Oktober 1858 in Geisenheim am Rhein geboren. Nach dem Abitur in Hadamar, Studium und Priesterweihe in Rom, war er zunächst Sekretär von Bischof Joseph Blum. Nach Blums Tod war er zunächst Domkaplan in Frankfurt, bevor ihn der neue Bischof Christian Roos wieder als Sekretär berief. Als Roos Erzbischof von Freiburg wurde, nahm er Werthmann mit. Werthmann nahm sehr bewusst die Verelendung im 19. Jahrhundert und die Not vieler Menschen wahr. Er war ständig unterwegs, auch an Kriegsfronten.

 „Keine Notlage darf einem fühlenden Herzen fremd sein“: Davon war Werthmann überzeugt. Das Ethos aus christlichem Glauben und die Nächstenliebe waren für den Seelsorger Antrieb der sozialen Arbeit. Die Caritas nannte er den „Dampf in der sozialen Maschine“. Er sah die vielen katholischen karitativen Initiativen und Einrichtungen, die als Antwort auf Notlagen überall entstanden. Diese galt es zum Wohl der Menschen zu bündeln. Werthmann baute als Bischofssekretär in Freiburg die grundlegenden Strukturen des Wohlfahrtsverbands auf, der bis heute als Dachverband und politische Vertretung der kirchlichen Sozialarbeit besteht. Er war die entscheidende Kraft für die Gründung des Deutschen Caritasverbandes am 9. November 1897 in Köln und war zugleich der erste Präsident des Verbandes. Nur drei Wochen später wurde in Wiesbaden dann der Caritasverband für die Diözese Limburg gegründet, der damit der älteste Diözesancaritasverband ist. Werthmann starb am 10. April 1921 in Freiburg. Heute ist die Caritas der größte Wohlfahrtsverband in Deutschland.

 Video zu Werthmann: „Tut Gutes allen!“

 Auf der Internetseite www.dicv-limburg.de ist ein Video mit dem Archivar Dr. Jan Kanty Fibich zu Lorenz Werthmann zu sehen. Dabei zeichnet Fibich Werthmann als hartnäckigen Reformer, der in vielen Dingen seiner Zeit voraus war. „Er war natürlich auch Kind seiner Zeit, aber dennoch höchst modern und überzeugter Europäer und Weltbürger“, so Fibich. „Er gilt als Gründervater der Caritas, genau genommen aber gibt es die Caritas natürlich so lange, wie es die Kirche gibt - seit 2000 Jahren.“ Die Explosion von karitativen Initiativen und Organisationen im 19. Jahrhundert rief Werthmann auf den Plan, er wollte Ordnung in das Chaos bringen, Ressourcen sparen und das jeweils Beste zum Nutzen der Notleidenden fördern. „Es muss ja nicht jeder Helferkreis das Rad neu erfinden“, so Fibich. So legte er den Grundstein für die heutige Form des Verbandes. „Und wenn Sie sich heute die Angebote von Caritas anschauen, stellen Sie fest, wie breit diese in ihren Diensten, Beratungsstellen und Hilfen aufgestellt sind. Mir fiele spontan keine Notlage ein, für die wir kein Angebot vorhalten“. Das wäre ganz im Sinne Werthmanns. Auch dass die Angebote allen Menschen offen stehen, war schon Werthmann wichtig, so Fibich. Werthmann selbst habe es einmal so zusammengefasst: „Tut Gutes allen!“

 



Kunst und Kultur am Autoberg trotz(t) Corona


Ausstellungen von Kerstin Hebauf, Siegfried Bohl und Uwe Grellneth

  

Mut zum Genuss.

In der Kunst genießen die Menschen das Leben.

Genuss bietet eine Stärkung des Lebenswillens.

Bertolt Brecht                                         Foto Kunst und Natur Kerstin Hebauf

 Die Jubiläumfeier anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Veranstaltungsreihe „Kunst und Kultur am Autoberg“ musste letztes Jahr wegen der Corona-Krise ausfallen. Im Rahmen eines großen Festes sollten die zahlreichen Künstlerinnen und Künstler, die das Programm seit Anbeginn ehrenamtlich unterstütz(t)en, besonders herausgehoben und gewürdigt werden. Über 140 Veranstaltungen mit über 100 Interpreten hat Klaus Störch, Einrichtungsleiter und Kunstfreund, von 2005-2020 organisiert und durchgeführt.

 Kunst- und Kulturpalast am Autoberg

 Zu den glanzvollen Höhepunkten zählte der Auftritt von Christian Brückner, Synchronstimme von Robert de Niro und Robert Redford, die Fotoschau des renommierten Porträtfotografen Jim Rakete oder Karsten Thormaehlens Ausstellung mit Porträts von über Hundertjährigen. Ebenso unvergessen sind die Auftritte des brasilianischen Literaten Luiz Ruffato, kongenial übersetzt von Michael Kegler. Viele Gäste erinnern sich gerne an die Krimilesungen des Okriftler Bestsellerautors Andreas Franz.

 Viele Intellektuelle sowie lokale Künstler waren zu Gast in der Wohnungsloseneinrichtung: Christina Eretier, Paul Pfeffer, Karina Lotz, Thomas  Berger, Alexander Schaub, Marc Rybicki, Erhard Scherfer, Wolfgang Kessler, Jutta Hayek, Klaus Dieter Dehler, Silke Hagemann, Ute Löw, Manfred Wiegand u.v.a.m. haben das kulturelle Leben in Hattersheim und im Main-Taunus-Kreis bereichert.

 Mit der Corona-Krise war auf einmal alles ganz anders: Das kulturelle Leben im Haus Sankt Martin kam fast vollständig zum Erliegen. Lediglich ein paar Ausstellungen konnten – auf Abstand und unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften – durchgeführt werden. Das ambitionierte Jubiläumsprogramm wurde in die ungewisse Zukunft verschoben.

 Kulturelle Teilhabe ist ein Menschenrecht – Kunst und Kultur für alle

 „Das kulturelle Leben muss weitergehen, wir dürfen uns vom Virus nicht entmutigen lassen. Wir müssen kreative Antworten entwickeln“, meint Klaus Störch, für den Kunst und Kultur zu den Grundbedürfnissen des Menschen zählt. Gerade auch in Zeiten der Pandemie bedürfe es einer sozialraumorientierten Kulturarbeit, die es schaffe Brücken zwischen heterogenen gesellschaftlichen Gruppen zu schlagen. „Kunst und Kultur ermöglichen Teilhabe und Bildung“, erklärt Störch.

 Zu den kreativen Antworten der Kunstschaffenden in Zeiten von Covid-19, zählt der gelernte Pädagoge u.a. die Ausstellung der Okriftler Journalistin und Fotografin Andrea Kreusch, die unter dem Titel „HATTERSHEIMER(ER/INNEN) – sympathisch auch mit Maske“  an der Bahnhof-Südseite zu sehen ist. Die Fotoschau entstand in enger Kooperation mit dem Stadtteilbüro, der Hattersheimer Wohnungsbaugesellschaft (HaWoBau) und dem Haus Sankt Martin.

 „Derzeit zeigt das Haus Sankt Martin die Arbeiten der Sulzbacher Künstlerin Kerstin Hebauf, ausdrucksstarke Bilder, neue Fotos, neue Perspektiven und neue Eindrücke – passend zur Frühlingszeit“, freut sich Klaus Störch.

 Ausblick: Neue Veranstaltungen – neue Projekte

Er gibt einen Ausblick auf die geplanten Veranstaltungen in diesem Jahr: Im Juli zeigt der Hattersheimer Maler Siegfried Bohl eine Auswahl seiner großformatigen Öl- und Acrylbilder. Im Spätsommer präsentiert der bekannte Frankfurter Künstler Uwe Grellneth anlässlich des Tages der Obdachlosen (11. September 2021) seine Fotoserien „Wohnungslos I und II“. Im Mittelpunkt stehen die Schlafplätze von Obdachlosen (https://grellneth.net/wohnungslos-i/).

 Alle Veranstaltungen werden unter strenger Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln durchgeführt. Aufgrund dieser Bestimmungen können derzeit nur individuelle Besichtigungstermine verabredet werde. Telefon: 06190.935712.

 Klaus Störch kündigt für den Sommer eine weitere Kunstaktion im öffentlichen Raum an. Gemeinsam mit Wolfram Eikemeier wird er eine mobile (Kunst-)Installation zum Thema Obdachlosigkeit dem interessierten Publikum vorstellen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Mehr will der engagierte Kunst- und Kulturschaffende noch nicht verraten.



Neue stellvertretende Pflegedienstleitung


Weiterbildung erfolgreich absolviert

 Esther Dietrich, stellvertretende Pflegedienstleitung der Caritas-Diakonie Sozialstation

Hofheim-Eppstein-Kelkheim, hat ihre Weiterbildung zur Pflegedienstleitung erfolgreich abgeschlossen.

 Seit dem 01.06.2019 ist Frau Dietrich in der Stellvertretung der Sozialstation tätig und hat im gleichen Jahr am 07.10.2019 die Weiterbildung an der Caritas-Akademie in Freiburg berufsbegleitend begonnen. Insgesamt waren 800 Stunden zu absolvieren mit einem Praxisprojekt, einer Facharbeit und einem abschließenden Kolloquium.

 „Berufsbegleitende Weiterbildung hat mehrere Facetten – man kann erlernte Inhalte direkt umsetzen, es ist aber auch wegen der berufsbegleitenden Form anstrengend.“ sagt Esther Dietrich.

 Kerstin Jährling-Roth, Abteilungsleiterin Gesundheit und Altenhilfe, freut sich sehr über dieses anerkennenswerte Engagement, denn Frau Dietrich trägt damit maßgeblich zur Stabilität der Sozialstation bei.

Hohe Zufriedenheit mit der Weiterbildung

 Bei manchen Themen wäre Frau Dietrich gerne noch mehr in die Tiefe gegangen. Zudem hat die digitale Form der Weiterbildung im letzten Jahr den persönlichen Austausch sehr erschwert. Aber die Vertiefung kann jetzt noch folgen. Und der parallele Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, sowie mit der Einrichtungsleitung der Sozialstation Lorena Kunkel, haben doch einiges wettmachen können.

In ihrer Facharbeit hat sie sich mit dem Thema „Agile Führung“ befasst. Damit liefert sie ganz aktuell auch einen wichtigen Impuls für die Führungskräfte im Verband.

 Nach ihrem erfolgreichen Abschluss der Weiterbildung steht Esther Dietrich der Sozialstation wieder voll zu Verfügung und kann Lorena Kunkel mit neuem und frischem Wissen gut unterstützen.

Dem Team dankt Frau Dietrich ausdrücklich für das Verständnis über die 18 Monate, die die Weiterbildung gedauert hat und dem Caritasverband, der das selbstverständlich ermöglicht hat.

 

 

 

Von links nach rechts:
Kerstin Jährling-Roth (Abteilungsleiterin Gesundheit und Altenhilfe), Esther Dietrich (neue stellvertretende Pflegedienstleiterin in Hofheim), Lorena Kunkel (Pflegedienstleiterin der Sozialstation Hofheim-Eppstein-Kelkheim)

 



Auf der Suche nach dem Glück in Zeiten der Pandemie


Fasten in der Kita

Diese Frage haben wir uns in der Caritas Kita im Zuge der Fastenzeit gestellt. Nicht gerade die einfachste Frage, weder für Groß noch Klein. Aber in Zeiten der Pandemie haben wir uns alle mehr Gedanken darüber gemacht und haben unter anderem entschieden, auf das klassische Fasten zu verzichten, weil die Pandemie den Kindern schon viel an Verzicht abverlangt hat.

Als ersten Schritt haben wir die Kinder selbst gefragt, was sie persönlich glücklich und auch unglücklich macht. Dabei stellte sich heraus, dass sich jedes Kind in einem anderen Thema wiederfindet. Im weiteren Verlauf gingen wir etwas tiefer in die Thematik und betrachteten die Frage, was ein Mensch eigentlich grundsätzlich braucht, um glücklich zu sein. Dazu schauten wir uns die verschiedenen Lebenswelten von Kindern an. Der Fokus lag hier auf den Grundbedürfnissen eines Menschen und den damit verbundenen Kinderrechten. Gemeinsam erarbeiteten wir so folgende Dinge, die gegeben sein müssen, um Glücklich-Sein überhaupt möglich zu mache:

-       Ausreichend zu Essen und Trinken

-       Ein Zuhause

-       Gesundheit und Unversehrtheit

-       In Freiheit spielen und zu lernen können

-       Schutz

Wir kamen durch die Betrachtung der verschiedenen Lebenswelten zu der Erkenntnis, dass Dinge, wie viel Spielzeug, Süßigkeiten, Urlaub und Ausflüge etwas sehr besonderes und nicht für jeden Menschen selbstverständlich sind. Wir brauchen all dies aber nicht unbedingt um glücklich zu sein. Kinder, die also nicht die gleichen Gegebenheiten wie die Kinder in unserer Einrichtung haben, können durchaus mit weniger materiellen Dingen ebenso glücklich sein.

Und was hat das alles eigentlich mit der Fastenzeit und der Pandemie zu tun?

Normalerweise verzichten wir in dieser Zeit bewusst auf einige unsere Privilegien, um uns Selbst und Gott näher zu kommen. In der immer noch andauernden Pandemie, mussten  und müssen wir auf grundlegendes wie Familie und Freunde oftmals verzichten. Das ist den Kindern sehr bewusst und macht sie traurig. Auch Ausflüge, Urlaube usw. sind keine Selbstverständlichkeit mehr. So konnten wir den Kindern gut vermitteln, dass manche Menschen grundsätzlich keinen Zugang zu solchen Dingen haben. Für sie ist es zum Beispiel etwas Besonderes, immer ausreichend sauberes Wasser und Essen zur Verfügung zu haben.

Und ähnlich wie beim bewussten Fasten, haben die Kinder den Wert von Spielen mit Freunden, Geburtstage feiern, Ausflügen etc. erkannt und freuen sich deshalb ganz besonders auf all das, wenn die Pandemie zu Ende ist.



Tafelträume - Tafelräume


Es fehlt an passenden Räumlichkeiten

Corona fordert vielen Menschen harte Einschränkungen ab. Neben den Masken und den Abstandsregeln, dem Durcheinander bei den Erlässen, sind inzwischen auch die wirtschaftlichen Auswirkungen nicht mehr zu leugnen.

Aus dem Raum Kelkheim/Liederbach nehmen derzeit 312 Personen den Weg zur von der Caritas Main-Taunus betriebenen Tafel in Hattersheim auf sich, um sich und ihre Familien zu versorgen – versorgen zu können. Markus Barthel von der Caritas Main-Taunus sucht daher schon seit geraumer Zeit nach Räumlichkeiten in Kelkheim, um dort eine Ausgabestelle zu etablieren und um zumindest die Anfahrt zu verringern.

„Daher suchen wir in Kelkheim dringend nach passenden Räumen - optimalerweise läge diese Ausgabestelle in der Nähe des Bahnhofs, Kelkheim-Münster bietet sich hier an.“, sagt Markus Barthel. Durch diese kürzeren Wege würden auch die Kosten und die Ansteckungsgefahr für die Abholer*innen reduziert oder ganz vermieden werden können.

Die benötigte Fläche beträgt ca. 60m² - 70m², davon sollten ca. 20m² Lager, möglichst räumlich abgetrennt, sein. Da vor Ort sortiert und ausgegeben wird, sollten auch Sanitärräume vorhanden sein.

Zeitlich wird es langsam eng, da der Projektstart bis Ende Mai bewilligt und terminiert ist. Markus Barthel freut sich daher auf Hilfe aus der Bevölkerung. Er ist telefonisch zu erreichen unter 06190 93 41 86 5 und per E-Mail an barthel@caritas-main-taunus.de

 

Von links:

Emil Schultheis, Timon Schmidt, Carmen Kempf, Janusz Rybak, Hajo Rochow, Gabi Feistner, Nadja Karaca, Cornel Grafu, Tatjana Schurupov, Dimitrij Nijhof, Armin Sauter, MArkus Barthel




#DasMachenWirGemeinsam


Das machen wir gemeinsam

 Bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung für soziale Berufe: Dem sollte sich die Politik prioritär widmen, wenn es nach den Wünschen der Bevölkerung in Deutschland geht. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen, vom Deutschen Caritasverband in Auftrag gegebenen Umfrage.

Die Aufwertung der sozialen Berufe wurde von den meisten Befragten (48%) genannt auf die Frage "auf welche der folgenden politischen Handlungsfelder sollte sich der Staat baldmöglichst am stärksten konzentrieren?" An zweiter Stelle kommt der Klimaschutz (29%), an dritter Position die Unterstützung der sozialen Infrastruktur (22%).

 "Die Corona-Pandemie hat die Bedeutung der sozialen Arbeit in den Fokus gerückt - vor allem die Leistung der Menschen, die Kranke und Hilfebedürftige pflegen, betreuen, begleiten und unterstützen," so Caritas-Präsident Peter Neher. Vielen ist jetzt wichtig, dass diese Tätigkeiten besser wertgeschätzt werden.

 Neue Caritas-Kampagne

Das greift die Caritas in der Kampagne "Miteinander durch die Krise: #DasMachenWirGemeinsam", die Ende Januar 2021 bundesweit an den Start ging, auf. "Bleibt unsere Wertschätzung - oder verfliegt sie wie unser Applaus?" fragt sie zum Beispiel mit einem Flyer- und Plakatmotiv. "Zeigen wir Solidarität mit allen - oder sparen wir sie uns?" ist ein anderes Motiv.  

"Wir müssen uns als Gesellschaft grundlegende Fragen stellen: Welche Pflege wollen wir? Wer soll das machen und unter welchen Bedingungen? Was ist uns soziale Sicherung, was ist uns Bildung wert? Soll die Unterstützung, die Menschen erfahren, von ihrer Postleitzahl abhängen? Und was sind wir bereit dafür zu tun, um künftigen Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen?", so Neher. Gerade im Jahr der Bundestagswahl brauchen wir auf diese Fragen tragfähige Antworten. Die Angebote der politischen Parteien werden von der Caritas auf Landes- und Bundesebene daraufhin geprüft. 

Die Caritas-Kampagne bietet einen Rahmen für die Diskussion über diese Themen und für die Entwicklung eines gegenseitigen Verständnisses, das derzeit oft fehlt. "Angefangen mit den über 690.000 Beschäftigten der Caritas-Einrichtungen und Dienste, die wir miteinander und mit der Gesellschaft ins Gespräch bringen wollen," so der Caritas-Präsident weiter.

Der Deutsche Caritasverband stellt nicht nur Fragen, er bietet auch Antworten und Lösungsvorschläge - etwa beim Umbau der Rentenversicherung zu einer Erwerbstätigenversicherung, beim Rechtsanspruch auf Schuldnerberatung und bei Digitalisierungsstrategien im Sozial- und Bildungsbereich, die über die Verteilung von Endgeräten hinausgehen. 

 Umfrage-Ergebnis: Corona schwächt gesellschaftlichen Zusammenhalt

Dass Dialog und Austausch dringend notwendig sind, zeigt ein anderes Ergebnis der Umfrage: 52% der Teilnehmenden haben den Eindruck, dass die Corona-Pandemie den gesellschaftlichen Zusammenhalt geschwächt hat, lediglich 17% der Befragten erleben ihn als gestärkt.

 Schwächt Corona den gesellschaftlichen Zusammenhalt?

"Von der im Frühjahr wahrgenommen Welle der Solidarität, welche die Caritas durchaus auch erlebt hat, scheint nicht mehr viel übrig zu sein", so Neher. "Und das ist kein Wunder, haben wir doch in den vergangenen Wochen und Monaten Überforderungen erlebt, gezielte Desinformation von Corona-Leugnern und unsägliche Debatten zum Beispiel gegen eine europäisch abgestimmte Impfstrategie. Leitgedanke vieler Diskussionen scheint im Moment zu sein ‚ich bin mir selbst der Nächste‘." 

41% der Befragten stimmen aber der Aussage zu "Ich glaube, dass ich persönlich etwas zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen kann" und 25% wissen es nicht - lediglich 27% stimmen nicht zu.

Torsten Gunnemann, Geschäftsführer des Caritasverbands für den Bezirk Main Taunus e.V. beobachtet aktuell, "Unsere Mitarbeitenden leben Solidarität täglich, mit bedürftigen Menschen, in den Angeboten Tafel und Beratung, in der ambulanter Pflege und den Sozialstationen, in unserer Kita. Gleichzeitig kommt uns Solidarität entgegen von unseren Unterstützern, seien es Spender oder Ehrenamtler. Auch von Kurzarbeit betroffene Menschen zeigen sich solidarisch durch vielfältige ehrenamtliche Tätigkeiten."

"Die Caritas will so viele Menschen wie möglich ermutigen und mitnehmen, damit sie sich einbringen - und sei es, indem sie innehalten und sich Fragen stellen. Auch das ist ein Ziel unserer Zwei-Jahres-Kampagne #DasMachenWirGemeinsam" anlässlich des 125jährigen Jubiläums des Deutschen Caritasverbandes im nächsten Jahr".    

 Über die Umfrage

Das Umfrage-Institut Insa Consulere hat zwischen 11. und 14. Dezember 2020 2.003 Menschen über 18 Jahre als Teil des Insa Meinungstrends online befragt. Die detaillierten Ergebnisse finden Sie unten als Download.

 Über die Kampagne 

Die Zwei-Jahres-Kampagne "Miteinander durch die Krise: #DasMachenWirGemeinsam" versteht sich als Auftrag an alle innerhalb und außerhalb der Caritas, gemeinsam an einer sozialeren und gerechteren Gesellschaft zu arbeiten, gerade in der Coronakrise. Sie nimmt im Jahr der Bundestagswahl 2021 die Themen soziale Berufe und soziale Sicherungssysteme, Solidarität und gesellschaftliche Spaltung, Armut und Würde ins Visier. Als Teil der Kampagne startet die Podcast-Reihe "Deutschland solidarisch", eine Gesprächsreise durch Deutschland zum Thema Solidarität und Zusammenhalt, mit Akteuren (nicht nur) der Caritas. Den Podcast finden Sie auf www.dasmachenwirgemeinsam.de/podcast sowie auf den üblichen Streaming-Portalen. Entwickelt wurde die Kampagne zusammen mit der Berliner Agentur Ballhaus West.

Die Kampagne mündet in das Jubiläum des Deutschen Caritasverbandes im Jahr 2022. Der Deutsche Caritasverband wurde im November 1897 in Köln gegründet.



Ausgrenzung und Stigmatisierung


Neue Bilder von Armut und Ausgrenzung

Jürgen Malyssek und Klaus Störch legen ihr Buch „Wohnungslose Menschen" neu auf

 Über zehn Jahre nach der Erstveröffentlichung bringen Jürgen Malyssek und Klaus Störch ihr Buch „Wohnungslose Menschen – Ausgrenzung und Stigmatisierung“ in einer zweiten, grundlegend überarbeiteten Auflage im Freiburger Lambertus Verlag heraus. Zwar habe sich die Lebenssituation der wohnungslosen Menschen auf der Straße und in den Einrichtungen des Hilfesystems nicht grundlegend geändert. Die gesellschaftlichen Verhältnisse aber seien noch komplexer und komplizierter geworden und der Druck verschärft, so das Autorenteam.

 „Diesen neuen und veränderten Phänomenen haben wir nachgespürt, um der aktuellen Lebenswirklichkeit von Wohnungslosen so nahe wie möglich zu kommen. Während wir in der Erstauflage unseren Fokus auf das Schicksal wohnungsloser Männer legten, thematisieren wir in der neuen Auflage auch die Situation von Frauen in der Wohnungslosigkeit und schließen damit eine Lücke“, erläutert der Sozialpädagoge Jürgen Malyssek.

 „Für unseren Caritasverband ist die Betreuung der von Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen wichtig. Denn es ist lediglich eine Veränderung, keinesfalls eine Verbesserung der Situation festzustellen“, so zieht Torsten Gunnemann, Geschäftsführer des Caritasverbandes für den Bezirk Main-Taunus, ein bedauerliches aber realistisches Fazit. „Und die Pandemie macht es für niemanden besser.“

„Wohnungslose Menschen“ soll ein Arbeits- und Lesebuch sein, das versucht, dem Leser unterschiedliche Zugänge zum Phänomen Wohnungslosigkeit anzubieten: Einblicke in die Gesellschaft mit der Kluft zwischen Arm und Reich, in die Lebenswelten und die Schicksalshaftigkeit der Betroffenen, in deren wach­sende Ausgrenzung, in fachliche Aspekte der Sozialen Arbeit mit Wohnungs­losen.

 „Vor allem aber stellen wir auch philosophische und sozialpsychologi­sche Fragen und zeigen auf, dass Kunst und Kultur erstaunlich viele Wege und Lösungen der Integration und Anerkennung von sozial benachteiligten Menschen bieten“, sagt Klaus Störch (60), Diplom-Pädagoge und selbst in der Kulturszene aktiv. Er ist Leiter im Haus Sankt Martin am Autoberg in Hattersheim, einer Einrichtung der Wohnungslosenhilfe. Träger ist der Caritasverband Main-Taunus. Jürgen Malyssek (75) war bis 2005 Sozialarbeiter und Fachreferent für Wohnungslosenhilfe beim Diözesan-Caritasverband in Limburg.

 Das 294 Seiten umfassende Buch richtet sich an Studierende, Praktikerinnen und Praktiker der Sozialen Arbeit und alle, die sich mit dem Thema Wohnungslosigkeit beschäftigen möchten. Das Standardwerk ist seit Mitte Dezember 2020 im Buchhandel erhältlich.



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Text und Redaktion: Elke Mischo-Laabs

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