Newsletter April 2022 Caritasverband Main-Taunus
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Presse Newsletter

Newsletter April 2022

Neuigkeiten, Termine und Rückblick auf die letzten Monate im Caritasverband Main-Taunus e.V.

Inhalt

  1. Vorwort
  2. 125 Jahre Deutscher Caritasverband
  3. Keine Caritas-Spendensammlungen auf Parkplätzen
  4. Interview von Barbara Schmidt mit Torsten Gunnemann
  5. Tafel Hattersheim-Hofheim braucht Unterstützung
  6. Keine arbeitsrechtlichen Sanktionen wegen Lebensführung
  7. „Kurze Unterbrechung“
  8. Benefizkonzert für die Ukraine in der Stadthalle Flörsheim
  9. 1000 Euro- Spendenscheck von der CjZ
  10. Eröffnung des Stadtteiltreffs der Familie Marxheim
  11. Stadt Hofheim und Caritas vereinbaren Förderung
  12. Eschborn unterstützt Sozialbüro Main-Taunus weiterhin
  13. „Die Arbeit in der Pflege macht mich glücklich!“
  14. Eine Chance aus der Obdachlosigkeit
  15. Sozialdezernent Baron zu Besuch im Haus St. Martin
  16. Projekte für Demenzkranke und deren Angehörige
  17. „So ein Schlafsack kann lebensrettend sein“
  18. Basarkreis Okriftel spendet an Haus Sankt Martin
  19. Thomas Höck: Neue Verwaltungsleitung
  20. Termine im CV Main-Taunus
Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser!

Wir erleben gerade unsere europäische Welt, wie wir sie nicht kennen: Russland hat einen Krieg in der Ukraine begonnen, der nicht nur dort in der Ferne verheerende, zerstörerische und todbringende Auswirkungen zeigt, sondern auch Folgen für jeden von uns hier mit sich bringt. Das solch ein Krieg im Europa im 21. Jahrhundert beginnen könnte, habe ich nicht für möglich gehalten. Unser Weltbild ist erschüttert und hat sich grundlegend verändert. Millionen Menschen flüchten aus der Ukraine in sichere, westliche Länder Europas, es sind in der Hauptsache Frauen und Kinder. Das ist eine andere Situation als in den Jahren 2015 und 2016: unsere Kitas und Schulen stehen vor großen Herausforderungen, die getrennten Familien brauchen sozialpsychologische Beratung in erhöhtem Maß. Aber auch ganz praktische Hilfe wird – oft ganz schnell – von ihnen gebraucht, nicht nur unser Beratungszentrum und das Caritas-Sozialbüro auch unsere Tafel und die Caritas-Anziehpunkte bieten ihnen unbürokratische Unterstützung im Sinne des Caritas-Jahresmottos #DasMachenWirGemeinsam.

Ebenso besteht in der gesamten Bevölkerung eine hohe Hilfsbereitschaft. Dafür danken wir sehr – raten aber auch zu guter Überlegung und zu einer vernünftigen Vorsicht. Nicht nur die Aufnahme von Flüchtlingen ins eigene Haus hilft, auch Geldspenden etwa an Caritas international sind sehr angebracht, denn damit kann denjenigen gezielt geholfen werden, die in den Kriegsgebieten zurückbleiben mussten. Auch in dieser Beziehung ist das Jahresmotto exemplarisch: die verschiedenen Caritas-Ebenen von hier bis in die Ukraine arbeiten Hand in Hand, um zu helfen, eben ganz nach dem Gedanken #DasMachenWirGemeinsam

Betonen möchte ich an dieser Stelle aber auch, dass die Einrichtungen unseres Caritasverbands zurzeit und in der Zukunft immer für ALLE Menschen da sein werden – mit dem großem Engagement unserer Mitarbeitenden und mit großer Unterstützung durch die Ehrenamtlichen in unserem Caritasverband und in unseren Pfarreien werden wir auch große Anforderungen gemeinsam weiter meistern.

Es war eine Riesenherausforderung für alle Mitarbeitenden in unseren Diensten und Einrichtungen, sich so aufzustellen, dass nun unter Corona-Bedingungen gearbeitet werden kann. Aber auch diese Herausforderung haben wir, ganz nach dem Caritas-Kampagnenmotto #DasMachenWirGemeinsam, gemeistert. Corona ist zwar in diesem Jahr noch immer aktuell, aber eine hohe Impfquote in unseren Reihen sowie die Beachtung vernünftiger Hygienevorschriften hat uns auf einen guten Weg gebracht. Wir können weiterhin für alle, die unsere Hilfe brauchen, da sein. Dafür danke ich Ihnen allen von Herzen!

Auch in dieser schwierigen, krisenhaften Zeit wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes Osterfest und einige ruhige Tage!

Ihr

Torsten Gunnemann

Vorstand



125 Jahre Deutscher Caritasverband


Werde Teil unserer Unterstützer_innengalerie mit Deinem eigenen Kampagnenbild. Auf unserer Kampagnenseite kannst du allen mitteilen, welchen Wert du mit der Caritas verbindest. Bild ganz einfach erstellen, hochladen und posten auf: www.dasmachenwirgemeinsam.de
Die Kampagne zum 125-jährigen Jubiläum des Deutschen Caritasverbandes "Zukunft denken, Zusammenhalt leben: #DasMachenWirGemeinsam" will zeigen, dass sich gemeinsam soziale Gräben überspringen und soziale Ungerechtigkeiten überwinden lassen. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Forsa finden 72 % der Deutschen, der gesellschaftliche Zusammenhalt habe durch die Pandemie gelitten. Zwei Drittel sagen, Institutionen, bei denen sich Ehrenamtliche für andere engagieren sowie Anbieter von sozialen Hilfen, haben in dieser Zeit am meisten dazu beigetragen, die Gesellschaft zusammenzuhalten. 37 Prozent meinen, der gesellschaftliche Zusammenhalt habe in der Pandemie "deutlich" gelitten, 35 Prozent finden, er habe "etwas abgenommen".

Für Torsten Gunnemann, den Vorstand des Caritasverbandes Main-Taunus, ist es wichtig, dass sein Verband mit dazu beiträgt, das gerade sichtbar werdende „Auseinanderdriften“ der Gesellschaft zu stoppen. „Wir alle zusammen im CV MT haben es – ganz nach dem Motto „Das machen wir gemeinsam“ – geschafft, unsere Klienten auch in dieser Zeit gut zu versorgen, wir konnten unsere Einrichtungen für alle Hilfesuchenden offen halten. Das war eine riesige Herausforderung für uns alle.“

Das 67 Prozent der Befragten finden, dass Vereine und Verbände, in denen Menschen sich ehrenamtlich für andere engagieren, "sehr stark" zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen und das 60 % dies auch bei "Anbietern von sozialen Hilfen“ so sehen, zeigt, dass diese Kraftanstrengung seines Verbandes tatsächlich positiv wahrgenommen wird. "Diese Ergebnisse sind in dem Jahr, in dem der Deutsche Caritasverband sein 125-jähriges Jubiläum feiert, ein großer Ansporn für uns alle“, meint Gunnemann.

Auch die große Zustimmung der Befragten zu den Werten, die aus Sicht der Caritas das Fundament des gesellschaftlichen Zusammenhalts bilden, ist für Torsten Gunnemann ein Zeichen dafür, dass „der Wertekompass unserer Gesellschaft intakt ist“: 85 Prozent der Befragten bewerten "Respekt gegenüber allen Menschen" als "wichtig". Bei Werten wie "Solidarität mit den Schwächsten" und "gerechten Chancen für Arme und Ausgegrenzte" sind 68 % der Meinung, diese seien für den gesellschaftlichen Zusammenhalt wichtig.

Gunnemann weist dabei auch auf die Initiative #OutInChurch hin, in der Mitarbeiter*innen der verschiedensten Berufsgruppen innerhalb der römisch-katholischen Kirche über ihr Coming-out berichten. „Loyalität zur Kirche darf niemals Grund für eine Diskriminierung wegen individueller sexueller Orientierung sein“ betont er. Daher unterstützt sein Caritasverband die Forderung nach einer Änderung des kirchlichen Arbeitsrechts. „Sexuelle Identität ist kein Gradmesser für Loyalität. In der Caritas ist die Orientierung an den Werten der Dienstgemeinschaft entscheidend“, unterstreicht Gunnemann, "wir werden uns für eine Kultur der Diversität einsetzen.“

„Die Caritas will auch in den nächsten 125 Jahren Treiberin sozialer Innovationen in Deutschland und weltweit sein", ist man sich in den Caritasverbänden einig.

Hier geht es zur Kampagnen-Seite:

http://www.dasmachenwirgemeinsam.de

Keine Caritas-Spendensammlungen auf Parkplätzen


„Von der Caritas wird niemand auf Parkplätzen wegen Spenden angesprochen!“

In den sozialen Medien konnte man es nachlesen: auf einem Parkplatz in Hofheim haben unbekannte Personen Menschen – vor allem wohl Senior*innen – angesprochen und um Spenden für die Ukraine gebeten, eine ältere Dame soll sogar zum Geldautomaten genötigt worden sein, um dafür eine Bargeldsumme abzuheben. Dass es sich bei solchen „Spendensammlern im Namen der Caritas“ um Betrüger handeln muss, stellte Torsten Gunnemann, Vorstand vom Caritasverband Main-Taunus, ganz klar: „Die Caritas wird niemals jemanden auf Parkplätzen oder überhaupt in der Öffentlichkeit wegen Spenden ansprechen und so Bargeld einsammeln! Solche Spendensammler sind auf keinen Fall von der Caritas autorisiert!““

Selbstverständlich ist man auch bei der Caritas Main-Taunus erschüttert ob der humanitären Katastrophe, die der Krieg in der Ukraine unweigerlich auslöst. „Das hat uns ja alle erst mal in eine Art Schockstarre versetzt, dass tatsächlich in Europa ein Krieg tobt“, schildert Gunnemann seine und die Empfindungen seiner Mitarbeiter*innen, „wer hätte das gedacht, im 21. Jahrhundert. Viele Menschen sind auf der Flucht. Häuser sind zerstört und es gab schon hunderte von Toten. Das ganze Ausmaß der Gewalt und Zerstörung ist noch gar nicht ersichtlich und für die Zukunft nicht absehbar. Die politischen Konsequenzen werden uns noch über Jahre beschäftigen.“ Welche Auswirkungen der Krieg auch für den Main-Taunus haben wird, ist heute noch nicht vorherzusehen“.

„Die wunderbare Welle der Hilfsbereitschaft, die nun auch im Main-Taunus-Kreis angerollt ist, ist überwältigend und hat uns tief beeindruckt“, sagt Torsten Gunnemann. Trotzdem empfiehlt er jedem, der helfen möchte, nicht etwa unüberlegt auf eigene Faust hier bei uns Sachspenden zu sammeln. „Gerade jetzt muss man ein Spendenchaos vermeiden“, erklärt der CV MT-Vorstand, „das kann man in so einer Lage nicht gebrauchen.“ Es ist nicht nur ein logistisches Problem, hier bei uns die Dinge zu sammeln, die in der Ukraine gebraucht werden, auch der Transport dorthin ist kostspielig und gefährlich – im Grunde also wenig effektiv. „Es ist sicher auch besser, die Straßen dort für die Flüchtenden frei zu halten“, meint Gunnemann. Sachspenden wie etwa dringend benötigte Decken, Lebensmittel, Wasser und Medikamente können zurzeit noch in der Ukraine selbst – dort wo noch kein Kriegsgeschehen spürbar ist – und natürlich auch in den angrenzenden Ländern eingekauft werden. Direkt vor Ort kann Caritas International die Kontakte zur Caritas der Ukraine sowie der umliegenden Staaten sehr gut koordinieren und so sehr viel besser ermitteln, wo welche Dinge besonders gebraucht werden. Der Transport dorthin kann dann auf wesentlich kürzeren Wegen schneller organisiert werden, als man das von Deutschland aus kann. „Wer jetzt etwas richtig gutes tun will, der sollte Geldspenden an Caritas International überweisen“, ist sich Torsten Gunnemann sicher.

Etwas anderes ist es, die schon hier bei uns angekommenen Flüchtlinge zu unterstützen, erst dann können Sachspenden wie Spielzeug, Kleider oder Möbel sinnvoll eingesetzt werden. Die lokalen Caritasverbände werden in den kommenden Tagen und Wochen den konkreten Bedarf veröffentlichen und darüber informieren, wann welche Gegenstände wo abgegeben werden können. Bereits jetzt Sachspenden bei Ihrer lokalen Caritas vorbei zu bringen ist nicht sinnvoll. Das ist logistisch herausfordernd und führt im Zweifel dazu, dass Dinge ungenutzt entsorgt werden müssen.

„Wir sind deswegen unter anderem mit dem Main-Taunus-Kreis im Gespräch“, berichtet Torsten Gunnemann, „wenn die Leute hier her kommen, werden wir ihnen natürlich nach unseren Kräften und Möglichkeiten ganz konkrete Unterstützung, so wie es ihre Situation erfordert, zukommen lassen.“

Engagement und Unterstützung: Hilfe für die vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen

Die geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer benötigen dringend finanzielle Unterstützung, damit sie den nötigsten Bedarf decken können. Somit ist nun vor allem eins gefragt: schnelle und unbürokratische Hilfe direkt vor Ort. Bei der Caritas gibt es verlässliche Strukturen, die sicherstellen, dass das Geld die Menschen erreicht, die dringend Hilfe benötigen.

Spenden sind der effektivste und schnellste Weg, um die wichtigsten Bedarfe flexibel decken zu können.

Hier unser Spendenkonto:

Taunussparkasse
IBAN DE50 5125 0000 0002 0019 00
BIC HELADEF1TSK

Gerne senden wir Ihnen eine Spendenbescheinigung zu. Bitte teilen Sie uns dazu auf dem Überweisungsformular Ihre Adresse (Name und Anschrift) mit. Vielen Dank!

Sie können auch online spenden.

Für Hilfe vor Ort im Kriegsgebiet können Sie über Caritas International spenden.

http://www.caritas-main-taunus.de/engagement-und-spenden/ukraine-hilfe

Interview von Barbara Schmidt mit Torsten Gunnemann

Frankfurter Neue Presse, veröffentlicht am 17.02.2022

"Die Caritas genießt großes Vertrauen"

Von Barbara Schmidt

Er gehört längst zu den Markenzeichen der katholischen Kirche: Der Caritasverband ist nicht nur Institution und großer Arbeitgeber, er steht seit 125 Jahren auch dafür, dass die christliche Soziallehre nicht graue Theorie ist, sondern mit Herz und Hand da anpacken lässt, wo Menschen Hilfe benötigen. Was den Verband im Main-Taunus gerade bewegt, darüber hat Barbara Schmidt im Hofheimer Vincenzhaus mit Vorstand Torsten Gunnemann gesprochen.

Herr Gunnemann, der Deutsche Caritasverband feiert sein 125-jähriges Bestehen und hat das Jubiläumsjahr unter das Motto gestellt: Das machen wir gemeinsam. Soziale Gräben und Ungerechtigkeiten sollen überwunden werden. Das ist ja eigentlich ein Dauerthema. Worin liegt die besondere Aktualität?

Es stimmt, das ist ein Dauerthema. Die besondere Aktualität hat mit Corona zu tun. Wie ein Katalysator hat es in ganz vielen Bereichen Entwicklungen verstärkt. Für den sozialen Zusammenhalt einzutreten, das ist daher wichtiger denn je.

Wo erfahren Ihre Mitarbeiter solche von Corona verschärften Veränderungen?

Wir sehen da Anzeichen in den Ehe-, Lebens- und Familienberatungs-Angeboten. Sie werden viel mehr nachgefragt. Es werden verstärkt Therapien gebraucht, um das Auseinanderdriften von Familien, die in der Krise sind, zu verhindern. Homeoffice und Homeschooling, die ausufernde Nutzung digitaler Medien von Kindern, das hat zu verstärktem Stress geführt. Auch das Thema häusliche Gewalt spielt mit hinein.

Konnte der Caritasverband reagieren?

Für die Beratungsdienste haben wir einen einmaligen Bistums-Zuschuss erhalten. Deswegen konnten wir mehrere Honorarkräfte einstellen, um den gestiegenen Beratungsbedarf abzudecken.

Ein einmaliger Zuschuss hilft aber nur begrenzt...

Wir sind mit der Politik im Gespräch, und ich hoffe, dass wir da in der baldigen Zukunft eine Lösung finden. Es braucht mehr Personal auf etwas längere Sicht. Das hat mit der Dringlichkeit der Probleme zu tun. Den Familien hilft es wenig, wenn es heißt, in sechs Wochen können sie zur Beratung kommen.

Zu "Das machen wir gemeinsam" gehören auch die Ehrenamtlichen. Wie wirkt sich da die Pandemie aus?

Es sind trotz Corona sogar einige Menschen dazugekommen, die in Kurzarbeit waren und gesagt haben: Wir haben Zeit, was können wir tun? Das hat uns gezeigt, dass durchaus das Motto stimmt: "Das machen wir gemeinsam."

Dass Kirche in der öffentlichen Meinung gerade nicht so hoch im Kurs steht, hat also nicht geschadet?

Die "Großwetterlage" spielt natürlich eine Rolle, auch in vielen Gesprächen. Aber die Leute, die sich engagieren, tun es weiter, und es kommt immer mal der eine oder andere dazu. Ohne dieses große ehrenamtliche Engagement könnten wir Dinge wie die Tafeln oder die Anziehpunkte gar nicht machen.

Die Inflation, die gestiegenen Preise, besonders bei den Lebensmitteln, wird das die Tafeln noch mehr fordern?

Ganz sicher. Das ist ja leider generell der Trend, dass die Kunden bei den Tafeln immer mehr werden.

Jetzt haben wir eine sozialdemokratisch geführte Bundesregierung. Was erwarten Sie von ihr?

Ich erwarte, dass man im Sinne unserer Kampagne von politischer Seite alles dafür tut, dass die Überwindung sozialer Gräben möglich ist. Das fängt mit der Frage an: Wie können wir entsprechenden Wohnraum schaffen? Auch das Thema Integration ist nicht weg. Für die verschiedenen Projekte brauchen wir die notwendigen Ressourcen, damit Integration gelingt. Das muss ja am Ende unser aller Ziel in der Gesellschaft sein.

Das Ansehen der katholischen Kirche hat in den vergangenen Jahren sehr gelitten. Spüren sie das als kirchliche Einrichtung?

Wir erfahren bisher nicht, dass Menschen nicht mehr zu uns kommen, weil wir ein Sozialverband der katholischen Kirche sind. Wir genießen im Gegenteil großes Vertrauen, und die Menschen fühlen sich bei uns wohl - auch in Zeiten, in denen es allen Grund gibt, Kirche auch kritisch zu sehen.

Wie stehen Sie als Caritasverband Main-Taunus denn zu den Forderungen, das kirchliche Arbeitsrecht dahingehend zu verändern, dass niemand mehr seine sexuelle Orientierung verstecken muss?

Ich kann nur für mich sprechen: In meiner Zeit hier ist noch nie jemand diskriminiert worden aufgrund seiner sexuellen Orientierung. Und solange ich hier bin, wird es so bleiben. Wir wünschen uns natürlich, dass dem auch in einer neuen kirchlichen Grundordnung entsprochen wird. Das ist aus meiner Sicht der richtige Weg.

Das Bistum plant gerade eine Transformation seiner Strukturen. Sie arbeiten als Caritasverband eng mit dem katholischen Bezirk zusammen, mit dem sie im selben Haus sitzen. Was wäre, wenn dieser aufgelöst würde?

Wir haben hier ein sehr gutes Miteinander. Der Bezirksdekan ist bei uns im Aufsichtsrat, wir haben gemeinsame Projekte wie das Sozialbüro. Insofern ist der Bezirk für den Caritas-Verband eine wichtige Größe. Sollte es die elf Kirchenbezirke, die das Bistum momentan hat, so künftig nicht mehr geben, ist es nicht zuletzt für die Gespräche mit den politischen Partnern aus meiner Sicht richtig, dass man weiter eine regionale Struktur beibehält. Wie sie aussehen wird, darauf bin auch ich gespannt.

babs



Tafel Hattersheim-Hofheim braucht Unterstützung


Spenden und helfende Hände, zwei wichtige Stützen auf welche die Tafel Hattersheim-Hofheim mehr denn je angewiesen ist.

 „In unserer täglichen Arbeit merken wir in den Einrichtungen unseres Caritasverbandes deutlich, dass mittlerweile schon an die 1500 Geflüchtete in unserem Kreis angekommen sind“ stellt Torsten Gunnemann, Vorstand des Caritasverbandes Main-Taunus e.V., fest, „bei den Lebensmittelausgaben der Tafeln haben wir zum Beispiel in der letzten Zeit schon mal 150 anstatt vorher 100 Menschen zu versorgen, hinter denen jeweils ja eine ganze Familie steht.“

„Seit Beginn des Krieges in der Ukraine bleiben auch den Supermärkten deutlich weniger Lebensmittel, die sie zur Weitergabe an die Kunden der Tafel spenden können“, ergänzt Markus Barthel, Leiter der Tafel Hattersheim- Hofheim, „unser Ziel ist es aber, weiter alle Bedürftigen, die sich an uns wenden, zu versorgen. Da wir jedoch deutlich weniger Lebensmittel zur Verfügung haben, um das leisten zu können, stoßen wir derzeit an unsere Grenzen.“

Nicht nur die Lebensmittel für die einzelnen Tafelkunden werden knapper, sondern auch die Arbeitsanforderungen an die Mitarbeitenden der Tafel Hattersheim-Hofheim wachsen. Helfende Hände werden dringend gebraucht, um die Ausgabe der Lebensmittel auch weiterhin stemmen zu können.

Der dringende Aufruf an alle Lieferanten wie Händler, Unternehmen, Großküchen, Privatpersonen, Vereine und Kirchengemeinden zu schauen, was zu entbehren sie in der Lage sind. Helfen Sie mit Sachspenden – Konserven werden derzeit vor allem gebraucht.

Kontakt:
Markus Barthel
Leitung Tafel Hattersheim-Hofheim
06190/9341865
tafel@caritas-main-taunus.de

Helfen Sie der Tafel mit einer Geldspende und/oder werden sie Mitglied des Förderkreises – um kontinuierlich zu unterstützen.

Spendenkonto:

Taunussparkasse
IBAN DE50 5125 0000 0002 0019 00
BIC HELADEF1TSK
Verwendungszweck: Tafel 4420

Nehmen Sie an unserer Spendenaktion für die Tafel teil oder nutzen Sie auch unser Online-Spendenformular.

Helfen Sie der Tafel mit Ihrem Engagement: Engagieren Sie sich ehrenamtlich für die Tafel. Wo? Standorte der Aufgabestelle in Hofheim und Hattersheim.

Kontakt:
Markus Barthel
Leitung Tafel Hattersheim-Hofheim
06190/9341865
tafel@caritas-main-taunus.de



Keine arbeitsrechtlichen Sanktionen wegen Lebensführung

Keine arbeitsrechtlichen Sanktionen wegen Lebensführung: Brief von Generalvikar Wolfgang Rösch wird begrüßt

Liebe Leserinnen und Leser,

ich begrüße das Schreiben unseres Generalvikars Wolfgang Rösch, zur Anwendung der Grundordnung, sehr. Dies schafft für alle Mitarbeitenden die nötige Rechtssicherheit.

Das Schreiben führt aus, dass die Grundordnung im Blick auf die sexuelle Orientierung sowie das Beziehungsleben bzw. den Familienstand keine Anwendung findet. Das bedeutet, dass die Grundordnung hinsichtlich Artikel 5. Abs. 2. Buchstaben c und d für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgesetzt wird. Die sexuelle Orientierung, das Eingehen einer zivilen gleichgeschlechtlichen Ehe oder einer zivilen Wiederheirat bei bestehender kirchenrechtlich gültig geschlossener Erstehe wird keine arbeitsrechtlichen Sanktionen nach sich ziehen. Die Zusicherung gilt sowohl für bestehende als auch künftige Arbeitsverhältnisse.

Ich freue mich als Vorstand des Caritasverbandes Main-Taunus über die Stellungnahme unseres Generalvikars und sage für den Caritasverband Main-Taunus zu, dass die Grundordnung im Blick auf die sexuelle Orientierung sowie das Beziehungsleben bzw. den Familienstand keine Anwendung findet. Das bedeutet, dass die Grundordnung hinsichtlich Artikel 5. Abs. 2. Buchstaben c und d für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgesetzt wird. Die sexuelle Orientierung, das Eingehen einer zivilen gleichgeschlechtlichen Ehe oder einer zivilen Wiederheirat bei bestehender kirchenrechtlich gültig geschlossener Erstehe wird keine arbeitsrechtlichen Sanktionen nach sich ziehen. Meine Zusicherung gilt sowohl für bestehende als auch künftige Arbeitsverhältnisse.

Wir erwarten eine entsprechende Novellierung der Grundordnung in der Jahresmitte.

Mit freundlichen Grüßen

Torsten Gunnemann

Vorstand

Hier geht es zum Schreiben von Generalvikar Wolfgang Rösch:
https://bistumlimburg.de/beitrag/keine-arbeitsrechtlichen-sanktionen-wegen-lebensfuehrung/

„Kurze Unterbrechung“

Fastenandachten „Kurze Unterbrechung“ 2022 im CV MT per Videokonferenz

Die Herausforderungen unseres Lebens spüren wir täglich. Zeit- und Arbeitsdruck, Anliegen und Erwartungen unserer Mitmenschen, nicht nur im engen Familienkreis, unsere eigenen Anforderungen an uns selbst, dazu noch die Pandemie, mit der wir seit fast zwei Jahren konfrontiert sind.

Das schlaucht und nicht zuletzt sind wir zumeist unser bester Kritiker. Nicht zu vergessen die Unsicherheit, die der Krieg in Europa mit sich bringt.

Die Fastenzeit soll uns auf die frohe Osterbotschaft des ewigen Lebens vorbereiten. Wir bekommen Zeit zur Besinnung und zur seelischen Erbauung, Zeit auf unser Leben zu schauen.

Am 2. März haben wir gemeinsam darüber reflektiert, wie ernüchternd Pandemie und Krieg auf uns wirken und vor welche Herausforderungen im Alltag sie uns stellen, unser Thema am 9.3. war: „Mit Hand und Fuß“, es ging dabei darum, wie wir unsere Sinne schärfen um Alltägliches wahrzunehmen. Am 23.3.22 haben wir darüber gesprochen: es geht weiter – aber wohin (Aspekt: der Weg ist das Ziel), am 30.3.22 über: lebendig sein- lebendig werden (Aspekt: Die Kraft des Wandels). Am 6.4.22 war der Gedanke: Fest stehen. Geerdet sein, Bodenhaftung behalten. (Aspekt: Du stellst meine Füße auf weitem Raum) Inhalt unserer gemeinsamen 15 Minuten.

Die Reihe fand ihren Abschluss am Mittwoch, dem 13.4.22 mit dem Film: das Hungertuch (Aspekt: Kunst für das Leben).

Eingeladen waren alle angestellten und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Caritasverband Main-Taunus sowie Engagierte in der Caritas der Gemeinde.

Mathias Nippgen-van Dijk



Benefizkonzert für die Ukraine in der Stadthalle Flörsheim


Ostap Shpik (Violine) und Luis Ricardo Vélez Rodriguez (Klavier)
beim Ukraine-Benefizkonzert der CJZ MTK in Flörsheim.

Dass von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (CJZ) im Main-Taunus initiierte und von der Stadt Flörsheim, dem Caritasverband Main-Taunus e.V. und der Europa Apotheke unterstützte Benefizkonzert am Sonntag, den 20. März in der Flörsheimer Stadthalle war sowohl musikalisch als auch in Bezug auf die Spendeneinnahmen ein voller Erfolg.

Hauptorganisator Franz Kroonstuiver und sein Team freuten sich, mehr als 100 Zuhörer begrüßen zu können, unter ihnen Bürgermeister Dr. Bernd Blisch, die Erste Kreisbeigeordnete des MTK, Madlin Overdick, den Frankfurter Rabbiner Schlomo Raskin und Vertreter der christlichen Kirchen.

Das Konzert wurde eingeleitet mit Grußworten des Bürgermeisters, der katholischen Vorsitzenden der CJZ, Carol Wanske, des evangelischen Pfarrers Karl Endemann und einem jüdischen Gebet des Rabbiners Schlomo Raskin.

Der wunderbare musikalische Teil des Konzertes auf der in blaues und gelbes Licht getauchten Bühne wurde von dem Cellisten Ramón Jaffé moderiert.

Auf dem Programm standen klassische und moderne Musikstücke. Eingestimmt darauf wurde das Publikum von Ostap Shpik, einem Violinisten aus der Ukraine, mit dem Adagio aus der Sonate g-Moll BWV 1001 für Violine von J. S. Bach. Dann intonierten Ramón Jaffé und die Pianistin Monica Gutmann die Fantasiestücke für Violoncello & Klavier op. 73 von Schumann. Es folgten 4 Duos für Violine und Violoncello op. 39 des in der Ukraine geborenen Komponisten Reinhold Gliére, virtuos gespielt vom ebenfalls aus Kiew stammenden Violinisten Marat Dickerman und von Ramón Jaffé. Auch dem Komponisten Alexander Weprik, mit dessen temperamentvollen 3 Volkstänzen op. 13 für Violine, Violoncello & Klavier die beiden international renommierten Musiker danach die Zuhörer erfreuten, wird eine ukrainisch-russische Herkunft nachgesagt. Das der Violinist Ostap Shpik aus der Ukraine stammt, machte er auch musikalisch klar: er spielte die „Melodie für Violine und Klavier“ von Myroslaw Skoryk sehr emotional, und das mit besonderem Grund: „diese Melodie wird als (ukrainisches) Symbol der Hoffnung und des Friedens zurzeit auf der ganzen Welt gespielt“ verriet der Moderator. Am Piano wurde Ostap Shpik von Luis Ricardo Vélez Rodriguez begleitet. Die Zuhörer reagierten mit großem Beifall und „Bravo!“-Rufen auf dieses musikalische Symbol. Mit klanggewaltigen und furiosen Klängen aus Mendelssohns Trio d-Moll op. 49 für Klavier, Violine & Violoncello, entließen die Pianistin Monika Gutmann, Marat Dickermann und Ramón Jaffé das Publikum in die Pause.

Mozarts Klänge der Sonate B-Dur KV 378 für Klavier & Violine 2. Satz, wie sie nach der Pause von Ostap Shpik auf der Violine und Luis Ricardo Vélez Rodriguez auf dem Piano intoniert wurden, waren gut geeignet, die Sehnsucht nach der heilen Welt auszudrücken, welche ein Krieg wohl immer mit sich bringen mag.

Danach entführte ein „Milontan für Violoncello und Klavier“ von J. Bragato das Publikum nach Argentinien, Ramón Jaffé und Monika Gutmann zogen mit den leidenschaftlich und virtuos gespielten Tönen die Zuhörer in ihren Bann.

Dazu standen zwar stilistisch, aber keinesfalls in Bezug auf die Darbietung die „Rumänischen Volkstänze für Violine und Klavier“ von B. Bartok im Kontrast: die feine, akzentuierte Melodik der Violine von Ostap Shpik, wieder am Klavier begleitet von Luis Ricardo Vélez Rodriguez, hinterließ zunächst eine atemlose Stille, gefolgt von begeistertem Applaus im Zuschauerraum.

Auch Klänge des „Königs des Tango“, A. Piazzolla, holten Ramòn Jaffé und Monika Gutmann mit dem „Esqualo für Violoncello & Klavier“ in die Flörsheimer Stadthalle.

Abgeschlossen wurde das wunderbare Benefiz-Konzert mit dem 1. Satz Allegro aus der „Cafe Music für Violine, Violoncello & Klavier“ von P. Schoenfield.

Dadurch, dass die hochkarätigen Musiker an diesem Nachmittag alle auf ihre Gage verzichteten konnten mehr als 2200 Euro an Spenden gesammelt werden, mit denen die CJZ die Flüchtlingshilfen der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden und der Flörsheimer Partnerstadt Pyskowice sowie die Ukrainehilfe von Caritas International unterstützen wird.



1000 Euro- Spendenscheck von der CjZ


Carol Wanske, katholische Vorsitzende der CjZ , überreichte den
Scheck über den Spendenerlös aus dem Benefizkonzert an
Torsten Gunnemann.

Schon die Einnahmen aus dem wunderbaren Benefizkonzert der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit im Main-Taunus- Kreis (CjZ) in der Flörsheimer Stadthalle waren beachtlich: 2200 Euro an Eintrittsgeldern kamen dabei zusammen, die dank des Honorarverzichts der Musiker*Innen an Menschen aus der Ukraine gespendet werden sollen. Dass dieser Spendenbetrag sich am Ende durch „Nachzügler-Spenden“ und eine „Aufrundung“ noch auf 3000 Euro erhöhte, freute alle Beteiligten. So konnten Carol Wanske, die katholische Vorsitzende, und Franz Kroonstuiver, Vorstandsmitglied der CjZ schließlich drei Schecks über jeweils 1000 Euro an den  Vorsitzenden des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen und auch der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden, Dr. Jacob Gutmark, an Berthilde Enders vom Flörsheimer Freundeskreis der polnischen Partnerstadt Pyskowice sowie an Torsten Gunnemann, den Vorstand des Caritasverbandes Main- Taunus e.V., überreichen.

Die Flüchtlingshilfe der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden wird den Spendenbetrag für Menschen verwenden, die aus ihrer Heimat geflohen sind und bei der Gemeinde in Wiesbaden um Schutz und Hilfe bitten. Dr. Jacob Gutmark ist froh über den Geldbetrag, weil er sich flexibler einsetzen lässt, als Sachspenden. Der Freundeskreis Flörsheim-Pyskowice wird den Betrag quasi „direkt“ in die polnische Partnerstadt nahe von Lviv an der ukrainischen Grenze, die sehr viele Geflüchtete zu versorgen hat, weiterleiten.

Auch Torsten Gunnemann war sehr froh über die Spende, deren Geld aus der Ukraine geflüchteten Menschen in der Region zugutekommen  wird. „In unserer täglichen Arbeit merken wir in den Einrichtungen unseres Caritasverbandes Main-Taunus deutlich, dass mittlerweile schon an die 1500 Geflüchtete in unserem Kreis angekommen sind“ stellte Gunnemann fest, „bei den Lebensmittelausgaben der Tafeln haben wir zum Beispiel in der letzten Zeit schon mal 150 anstatt vorher 100 Menschen zu versorgen, hinter denen jeweils ja eine ganze Familie steht. Ebenso wird die psychosoziale und die Schwangerschafts- Beratung in unserem Caritas-Beratungszentrum in Flörsheim in der Grabenstraße 40 jetzt vermehrt von Geflüchteten besucht. Für die adäquate Versorgung dieser hilfesuchenden Menschen werden wir in Zukunft mehr Mittel zur Verfügung stellen müssen.“



Eröffnung des Stadtteiltreffs der Familie Marxheim


Mit Projektleiterin Esther Mundhenke, Fachbereichsleiter Markus
Barthel und Abteilungsleiterin Ute Schuler (alle drei in der Mitte)
freuen sich die Ehrenamtlichen der Familie Marxheim (in grünen
Shirts) und auch Hofheims Bürgermeister Vogt (links), HWB-
Geschäftsführer Diehl und der Vorstand des Caritasverbandes
Main-Taunus, Torsten Gunnemann, über die Eröffnung der neuen
Räume des Stadtteiltreffs.

Bei schönstem Wetter konnte das vom Caritasverband Main-Taunus e.V. (CV MT) getragene Projekt „Familie Marxheim“ am 24. März endlich die offizielle Eröffnung seines Stadtteiltreffs in den Räumlichkeiten einer ehemaligen Fahrschule in der Hofheimer Ostpreußenstraße 2A feiern. Eingeladen waren alle Ehrenamtlichen und Förderer, die sich für den Treff in der letzten Zeit eingesetzt hatten – ein Fest für den ganzen Stadtteil wird hoffentlich im Sommer folgen können.

Zu Beginn der fröhlichen Feier in bester Stimmung drückte der frühere Bezirksdekan Paul Lawatsch seine Freude darüber aus, dass die Familie Marxheim jetzt „eine Heimat“ gefunden hat. „Die Familie Marxheim ist ein wesentlicher Baustein im sozialen Gefüge des Stadtteils“, weiß Lawatsch. Pfarrer Lawatsch segnete nicht nur die neuen Räume, sondern auch alle Besucher*innen und Menschen, die das Projekt auf den Weg gebracht haben sowie alle, die sich dafür einsetzen und die, die es unterstützt haben und unterstützen werden.

„Der sinnbildliche Name „Familie Marxheim“ passt sehr gut für das, was Sie in den letzten neun Jahren hier getan haben und immer noch tun“, meinte Torsten Gunnemann, Vorstand des CV MT. Er sprach damit Projektleiterin Esther Mundhenke und alle die Ehrenamtlichen, die zur Eröffnung gekommen waren, an und begrüßte sie sehr herzlich. Ebenso freute er sich, Hofheims Bürgermeister Christian Vogt, den Geschäftsführer der Hofheimer Wohnungsbaugesellschaft (HWB), Norman Diehl, Marxheims Ortsvorsteher Günter Westenberger, Andrea Clément von der Clément-Stiftung, Siggi Wicklein und Jutta Blennemann von der CKD sowie auch Christine Seibert, die vor ihrem Ruhestand die Projektanfänge als damalige Fachbereichsleiterin des CV MT betreut hatte, willkommen heißen zu können.

„Seit 2013 ist die Familie Marxheim, Stadtteilprojekt des Caritasverbandes Main-Taunus, an unterschiedlichen Standorten mit ideenreichen und kreativen Angeboten hier vor Ort“ , stellte Gunnemann zufrieden fest und sprach der HWB einen besonderen Dank aus, die es durch eine Anschubfinanzierung nun ermöglicht hat, endlich einen eigenen Raum für das Projekt zu finden. „Ein Dank geht natürlich auch an Sie, Herr Vogt, die Stadt Hofheim ist uns immer ein zuverlässiger Kooperationspartner“, ergänzte Gunnemann. Der Vorstand des CV MT sprach aber auch die Achillesferse des Projekts an: „Der Stadtteiltreff ist leider vom Budget des Projektes auf Dauer nicht finanzierbar“, erklärte er. Dabei ist er aber sehr zuversichtlich, dass durch Spenden aus dem dafür gegründete Förderkreises – wenn er hoffentlich bald durch mehr Hofheimer Firmen, Geschäfts- und Privatleute vergrößert werden konnte – dafür gesorgt sein wird, dass auch in Zukunft die Miete aufgebracht werden kann. Auch auf der Spendenplattform der Caritasgemeinschaftsstiftung www.spendenstiftenstrahlen.de kann mit wenigen Klicks direkt online an die Familie Marxheim gespendet werden.

„Nicht nur Anwohner*innen sollen diesen Stadtteiltreff nutzen können, auch für eigene Ideen, denn so kann dieser Ort dann ein echter Treffpunkt in Marxheim für alle werden“, ist sich Gunnemann sicher. „Geplant ist eine wöchentliche offene Sprechstunde und ein wöchentliches Suppenessen für Nachbarn und alle, die am Kennenlernen neuer Leute interessiert sind“, versprach Gunnemann, „und selbstverständlich sind dabei immer auch alle Neuankömmlinge im Quartier willkommen.“

Auch Bürgermeister Vogt gab in seinem Grußwort seiner Freude darüber Ausdruck, dass die Familie Marxheim nun ein neues Zuhause gefunden hat und damit ein neuer Treffpunkt und Raum zum Wohlfühlen für Menschen verschiedenster Generationen und Kulturen in Hofheim entstanden ist. Er bekräftigte, als Bürgermeister stolz darauf zu sein, dass in seiner Stadt die Kultur der Zusammengehörigkeit und des Miteinanders großgeschrieben wird, da dies  gerade in unseren Tagen von unschätzbarem Wert sei. Christian Vogt dankte allen sehr, die sich für die Familie Marxheim engagieren, nicht nur dem gesamten Team der Caritas für seine „tolle Arbeit“, sondern auch dem Geschäftsführer und den „Kolleginnen und Kollegen bei der HWB“, die mit Ihrer Unterstützung wesentlich zum Gelingen des Stadtteiltreffs beitragen.

„Das fühlt sich so gut an, hier dabei zu sein!“ strahlte HWB-Geschäftsführer Norman Diehl zu Beginn seiner kurzen Ansprache in die Runde der Festgäste, „wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und Partnerschaft mit dem Caritasverband und auch der Stadt, die uns hier immer ganz klar Rückendeckung gegeben hat!“ Im Hinblick auf das „Schwesterprojekt“ Familie Nord versprach er den Baubeginn für solche noch in diesem Sommer. „Soziales Management und Quartiersarbeit haben knallharte wirtschaftliche Folgen – wenn sie NICHT stattfinden“ ist er überzeugt, „die HWB entwickelt auch ihre Neubauprojekte für Menschen, daher geht es auch immer darum, dass sich Menschen dort wohlfühlen. Die Familie Marxheim trägt dazu bei, dass sich die Menschen hier im Quartier wohlfühlen!“

Viel Beifall erhielten die von Esther Mundhenke namentlich vorgestellten „Familienmitglieder“, alle gut zu erkennen an ihrem grünen „Familien-T-Shirt“. Die Projektleiterin blickte humorvoll auf die zum Teil anstrengende Zeit der noch „heimatlosen“ Familie Marxheim zurück, die aber auch von sehr vielen schönen gemeinsamen Erinnerungen und von einem großartigen Zusammenhörigkeitsgefühl geprägt war und immer noch ist. Die perfekte musikalische Ergänzung zum Eröffnungsfest war der stimmungsvolle, aber auch mitreißend fröhliche Gesang von Dzuna Kalnina begleitet von Markus Neumeyer von der Kleinen Oper Bad Homburg – mitschwingend und klatschend konnte sich die ganze Festgemeinschaft daran erfreuen.



Stadt Hofheim und Caritas vereinbaren Förderung


(V.l.n.r.:)Caritas- Abteilungsleiterin Ute Schuler und Vorstand
Torsten Gunnemann freuen sich über den neuen Vertrag mit
der Stadt Hofheim, den Bürgermeister Christian Vogt zur
Eröffnung des Stadtteiltreffs in Marxheim mitgebracht hatte.

Gemeinsame Pressemitteilung des Caritasverbandes Main-Taunus e.V. und der Stadt Hofheim: 

HOFHEIM Fragen, Bedürfnisse und Probleme von Menschen, die als Fremde nach Deutschland gekommen oder neu einreisen sind besonders in diesen unsicheren Zeiten von höchster Dringlichkeit. Das Sozialbüro Main-Taunus in der Burgstraße 9 in Hofheim ist für diese Menschen eine sichere Anlaufstation, an der sie zeitnah, kostenfrei, kompetent und vertraulich Hilfe finden. Die Stadt Hofheim und der Caritasverband Main-Taunus haben für die Förderung dieses Angebots nun einen öffentlich-rechtlichen Vertrag geschlossen. Dieser sieht vor, dass die Stadt Hofheim fortan einen Zuschuss von jährlich 7500 Euro für Beratungsarbeit zur Verfügungen stellt. Die Beratung wird weiterhin vom Caritasverband angeboten.

„Die bedrückenden Nachrichten über Konflikte und Krisen reißen nicht ab und viele Menschen kommen auf der Suche nach Schutz zu uns nach Deutschland oder sind bereits hier. Um ihnen auch in Hofheim weiterhin eine Möglichkeit der Beratung und Hilfe zu geben, möchten wir mit diesem Vertrag die Arbeit des Sozialbüros Main-Taunus stärken“, sagt Bürgermeister Christian Vogt. Der Vorstand des Caritasverbands Main-Taunus e.V., Torsten Gunnemann, begrüßt die Zusammenarbeit: „Auch in Bezug auf unser Sozialbüro ist die Stadt Hofheim für uns ein wichtiger und zuverlässiger Kooperationspartner, der es uns ermöglicht, nicht nur für Migranten und Flüchtlinge, sondern für alle Menschen, eine Anlaufstelle im Sinne der allgemeinen Lebensberatung anzubieten.“   

Das Sozialbüro Main-Taunus ist eine Informations- und Beratungsstelle, die Bürgerinnen und Bürgern im Main-Taunus-Kreis in sozialen Belangen und Anliegen zur Seite steht. Die Allgemeine Sozialberatung ist ein Grunddienst der Caritas, welcher im Sozialbüro Main-Taunus angeboten wird. Das Angebot richtet sich ausdrücklich an alle Menschen im Main-Taunus-Kreis.

Das Sozialbüro bietet u.a. eine persönliche, vertrauliche und kostenfreie Rechtsberatung zum Familienrecht, Ausländerrecht und Sozialrecht. Dort gibt es zudem kompetente Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen für Geflüchtete, Migrantinnen und Migranten sowie Auskünfte über Ehrenamtsprojekte mit Hilfestellungen bei der Integration und Förderangeboten. Auch bietet das Sozialbüro vertrauliche, kostenlose Beratung bei knapper Haushaltskasse und zur Vermeidung von Schulden.



Eschborn unterstützt Sozialbüro Main-Taunus weiterhin


(v.l.r.) Adnan Shaikh (Bürgermeister), Ute Schuler
(Abteilungsleiterin Jugend und Soziales), Torsten Gunnemann
(Vorstand CV MT) und Anne Domachowski-Schneider (Leiterin
Sozialbüro Main-Taunus) beim Arbeitsgespräch im Foyer des
Gemeindezentrums Christ-König in Eschborn.

Am Mittwoch, den 19. Januar 2022 besuchte Bürgermeister Adnan Shaikh das Sozialbüro Main-Taunus im Gebäude der Christ-König-Gemeinde, um einen Eindruck von den Räumlichkeiten zu gewinnen und sich mit den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Caritasverbandes sowie dem Vorstand des Caritasverbandes Main-Taunus, Herrn Torsten Gunnemann, über ihre wichtige Arbeit auszutauschen.

Laut Anne Domachowski-Schneider, Leiterin des Sozialbüros Main-Taunus, verzögere die Pandemie die Beratungsmöglichkeiten der Einrichtung. Zwar gebe es digitale Beratungsangebote, die aufgrund der hohen Anonymität gerne genutzt werden, gleichzeitig könnten diese Online-Angebote aber nicht mit der bisher genutzten Auswertungssoftware erfasst werden, so dass nur wenige statistische Informationen über die erbrachten Leistungen gesammelt werden können. Gleichzeitig steige die Nachfrage für Beratungen, auch der Fokus habe sich unter den Bedingungen der letzten Monate verändert. So suchen beispielsweise vermehrt Soloselbstständige, die durch die Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, das Sozialbüro auf, ebenso besteht weiterhin ein Tätigkeitsschwerpunkt in der Arbeit mit Geflüchteten.

Der gesteigerten Nachfrage soll nun unter anderem durch eine neue, vom Bistum geförderte und in Eschborn angesiedelte Stelle für eine Sozialarbeiterin oder einen Sozialarbeiter im pastoralen Raum entgegengewirkt werden.

Das Sozialbüro Main-Taunus ist an den Standorten Eschborn und Hofheim vertreten und steht grundsätzlich allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. Die Finanzierung der Beratungsstelle erfolgt durch die Städte Eschborn und Hofheim, die Kirchengemeinden, das Bistum Limburg, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sowie durch Spenden.



„Die Arbeit in der Pflege macht mich glücklich!“


Maria Cammisa macht eine Ausbildung zur Pflegefachfrau in
der Sozialstation Flörsheim-Hochheim des Caritasverbandes
Main-Taunus.

Die Pflegeberufe sind besonders in Corona-Zeiten immer wieder ein Thema – Pflegekräfte werden als „Helden*innen“ gefeiert oder als „unterbezahlt“ bedauert. Warum es Menschen gibt, die gerne in der Pflege arbeiten, schildern eine junge Flörsheimerin und die Ausbildungsleitung der Sozialstationen des Caritasverbandes Main-Taunus (CV MT).

Wenn man Maria Cammisa trifft, hat man den Eindruck, einer sehr zufriedenen jungen Frau zu begegnen. Daran sei auch ihr Beruf „schuld“, sagt die Auszubildende zur Pflegefachkraft in der Flörsheimer Sozialstation des CV MT e.V.: „Ich habe ultra Spaß an meiner Arbeit, sie macht mich glücklich!" Als Gründe dafür führt sie auf: "Das Leitbild und die Art der Beschäftigung finde ich toll hier. Wir pflegen die Menschen Zuhause und können sie wertschätzend behandeln." Für sie ist es „wunderbar“, dass dabei „das Menschliche nicht zu kurz“ kommen muss. „Hier ist die Anleitung extrem gut – man bekommt ein unfassbares Wissen an die Hand, von Tag eins an!“ weiß sie, und auch, warum das so ist: „Wo Personalnotstand ist, fehlt oft die Zeit, um 'nur‘ für die Azubis da zu sein. Hier geht man aber mit einem guten Gefühl durch den Tag, ohne zwischendurch alleine zu schwimmen“. Auch das Feedback der Azubis ist ihren Anleiterinnen sehr wichtig, dem Nachwuchs wird oft Raum für Eigeninitiative gegeben. Dabei werden die Schicksalsschläge, die man in der Pflege kranker Menschen natürlich auch miterleben muss, durch viele „Erfolgsgeschichten“ gut ausgeglichen.
„Man erlebt so viel Dankbarkeit von den Patientinnen und Patienten. Viele begleitet man jahrelang, manche bis zu ihrem Ende – aber wenn ihr Leben zu Ende geht, dann von uns gepflegt und zuhause bei ihrer Familie, nicht alleine im Krankenhaus. Das ist schön.“ Maria Cammisa hält es für ein Gerücht, dass man in der Pflege „so wenig verdient“: „Man bekommt schon im ersten Lehrjahr 1.165 € Brutto plus Zuschläge, Überstunden oder Prämien.“

„Wir wollen Menschen für unseren schönen Beruf begeistern, weil der Bedarf an Pflegekräften steigt“, erklärt Tina Janssen vom CV MT. In den Sozialstationen Flörsheim-Hochheim und Hofheim-Eppstein-Kelkheim wird für Hauptschulabsolvent*innen die 1-jährige Ausbildung in der Altenpflegehilfe angeboten, mit Realschul- oder vergleichbarem Abschluss kann man die 3-jährige Ausbildung zur Pflegefachkraft dort machen. Azubis erhalten eine intensive 1 zu 1 Praxisanleitung durch berufspädagogisch weitergebildete Pflegefachkräfte, es gibt die Möglichkeit der späteren Übernahme. Auch Praktika (z.B. 14-tägige Schulpraktika) bieten die Sozialstationen an. Ein Freiwilliges Soziales Jahr kann in der Sozialstation Hofheim-Eppstein-Kelkheim absolviert werden.

„Pflege ist ein Job mit Perspektive! Bewerben Sie sich nach dem Schulabschluss oder gerne auch als Quereinsteiger*in bei uns!“, ermutigt Tina Janssen alle, die einen Pflegeberuf in Erwägung ziehen. Man kann Tina Janssen unter der Telefonnummer 01520 9265203 oder per Email an janssen@caritas-main-taunus.de erreichen.



Eine Chance aus der Obdachlosigkeit


Patrick Elefant in seinem Zimmer im Gespräch mit Anne
Domachowski-Schneider von der Caritas Facheinrichtung Haus
St. Martin in Hattersheim.

Patrick Elefant sieht hoffnungsvoll in die Zukunft: er kann für drei Monate das „betreute Wohnen“ in der Caritas-Facheinrichtung für Obdachlose, dem Haus St. Martin in Hattersheim, nutzen.

Gleich zu Anfang der Corona-Zeit arbeitslos geworden, wurde ihm dann auch die Wohnung gekündigt. Wie viele Wohnungslose hat er die letzten Jahre damit verbracht, sein Leben von Übernachtung zu Übernachtung zu organisieren. Es war für ihn immer eine Herausforderung, einen Ortswechsel zu planen, wenn die Tagesgeld-Auszahlungszeit an einem Ort oder die Zeit, in der es für ihn ein Bett irgendwo gab, zu Ende war. Oft ist es schwierig, den Weg in die nächste Unterkunft so zu schaffen, dass man dort am Anfang der langen Warteschlange steht. „Man kann ja aus der letzten Unterkunft nicht ganz früh weg“, erklärt er, „und man muss genug Geld für die Fahrt haben. Ein Tagessatz ist etwa 14 Euro – wenn ich von Hattersheim aus zum Beispiel ein Bett in Bingen in Aussicht hatte, kostet die Fahrt dorthin ca. 10 Euro.“ Er muss dann schon scharf kalkulieren, wie viel er für Verpflegung während des Tages ausgeben kann. „Die Leute sagen, Obdachlose fahren sowieso schwarz“, weiß er, „aber das stimmt nicht. Nur weil ich wohnungslos bin, bin ich doch nicht kriminell." Mit einem Becher vor dem Supermarkt stehen oder unter einer Autobahnbrücke „Platte machen“, hat er auch schon hinter sich, aber das ist nicht sein Ding. „Ich will mich morgens waschen und saubere Kleidung haben“, sagt er.

Anne Domachowski-Schneider und Stefanie Eichler vom Haus St. Martin kennen diese Probleme: „Wenn man mit solchen Dingen beschäftigt ist, wie soll man sich dann noch um eine Wohnung oder um Arbeit kümmern?“ Das könne ein Wohnungsloser oft erst dann angehen, wenn er keine Sorge mehr habe, wo er am nächsten Tag schlafen könne. „Hier im Haus haben wir die Möglichkeit, 'Betreutes Wohnen' anzubieten", erklären sie, Patrick Elefant kann diese Chance seit Dezember nutzen. Das nimmt ihm die Sorge um einen Schlafplatz, er ist nun in Hattersheim angemeldet und bekommt seine Post an diese Adresse. Mit dem festen Wohnsitz kann er vom Tagesgeldbezug in den festen Bezug seiner Sozialleistungen wechseln, muss deshalb nicht mehr "reisen". Er hat sich vorgenommen: „Jetzt klemme ich mich dahinter, eine Wohnung und Arbeit zu finden!“ Natürlich bekommt er im Haus St. Martin dabei Unterstützung, seine Ziele zu verwirklichen, es gibt eine schriftliche Vereinbarung zwischen ihm und dem Kostenträger Landeswohlfahrtsverband darüber. „Ich weiß, dass ich die Hilfe brauche und ich werde sie gerne auch annehmen“, versichert Patrick Elefant zuversichtlich.

Dem Team des Hauses St. Martin ist es ein großes Anliegen, dass Menschen wie Patrick Elefant eine Chance auf eine eigene Wohnung bekommen. Auch Einrichtungsleiter Klaus Störch steht sehr hinter diesem Wunsch: „Wer als Vermieter wohnungslosen Menschen eine Chance geben möchte, der kann sich sehr gerne mit uns unter der Telefonnummer 06190 935712 in Verbindung setzen!“, bietet er an.



Sozialdezernent Baron zu Besuch im Haus St. Martin


Im Gespräch sind hier im Haus St. Martin (von links) Frank
Neugebauer, Klaus Störch, Torsten Gunnemann, Johannes
Baron und Ute Schuler zu sehen.

Mit vielen Geschenketaschen kommt Kreisbeigeordneter und Sozialdezernent im Main-Taunus-Kreis, Johannes Baron, kurz vor Weihnachten in die Caritas-Facheinrichtung für Wohnungslose, das Haus Sankt Martin in Hattersheim. Der Chef des Sozialamtes im MTK, Frank Neugebauer, begleitet ihn. Die beiden sind gespannt darauf, den Grund ihres Besuches zu sehen: die Übernachtungszimmer für Wohnungslose wurden renoviert, der Kreis hatte sich an den Kosten beteiligt.

Torsten Gunnemann, Vorstand des Caritasverbandes Main-Taunus e.V., und Klaus Störch, Leiter der Facheinrichtung, stellten den Besuchern die neugestalteten Räume gerne vor, Ute Schuler, Leiterin der Abteilung Jugend und Soziales im CV Main- Taunus, begleitete den Rundgang interessiert. Baron und Neugebauer waren sich gleich einig: „Den Unterschied zu früher merkt man deutlich!“

Für mehr als 17.000 Euro, von denen der Kreis 8.246 Euro übernommen hat, sind die Räume im ersten Stock mit neuen Fußböden ausgestattet worden. Die Wände sind jetzt zum Teil in freundlichen Tönen angelegt, die sich in den Farben der Spinde wiederfinden. Jedes Zimmer hat nun schöne Holzbetten, einen modernen Tisch, passende Stühle mit Kissen und auch einen Spiegel. Auf dem Gang des Schlafbereiches hängt ein Schild: Rauchen verboten!

„Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter Erhard Scherfer und Manfred Boyboks , ein Künstler und ein Designer, haben uns bei der Gestaltung der Farbkombinationen unterstützt“, erklärt Klaus Störch. Insgesamt sechs Betten kann das Haus Sankt Martin jede Nacht zur Verfügung stellen, dabei ist der „gelbe Salon“ wohnungslosen Frauen und ausnahmsweise auch Paaren vorbehalten. „Das ist das einzige Zimmer, welches hier von innen abgeschlossen werden darf“, berichtet Störch. Bisher seien die neu gestalteten Räume und auch das Rauchverbot gut angenommen worden, die Menschen dort halten sich an die Regeln. „Bis dato hatten wir keine Probleme, das hängt vielleicht auch damit zusammen, dass wir hier eine relativ kleine Einheit haben – wir hatten in den 20 Jahren des Bestehens unseres Hauses überhaupt nur etwa 10 Polizeieinsätze.“

Torsten Gunnemann und Klaus Störch freuen sich über den Kreiszuschuss, der noch mit Spenden ergänzt werden konnte, um den Nutzern wenigsten im Haus Sankt Martin ein „kleines Zuhause auf Zeit“ anbieten zu können. „Wir können hier auch 12 Wochen lang betreutes Wohnen anbieten“, erklärt Torsten Gunnemann, „aber es ist eine große Herausforderung, die Menschen dann auch in adäquaten eigenen Wohnraum zu vermitteln – das ist in dieser Zeit ja kaum möglich.“ Baron weiß um die derzeitig dramatische Wohnungssituation, auch er sieht, dass die Politik hier in der Verantwortung steht, die Lage wieder zu verbessern.

Johannes Baron bedankt sich für die „immer guten Ideen“ im Haus St. Martin sowie für die gute Zusammenarbeit mit dem MTK auch und gerade in der Corona-Zeit. „Unser Dank ist nun auch in finanzieller Weise angekommen“, stellt Baron fest, „die neue Möblierung wirkt viel heller und freundlicher!!“



Projekte für Demenzkranke und deren Angehörige


Eine Frage, deren Antwort man nach der Teilnahme an einem
"Demenz-Parcours" nur erahnen kann.

Um Angehörige von Menschen mit Demenz zu unterstützen, bietet das Projekt „Freiräume“ des Caritasverbandes Main-Taunus e.V. bereits seit über 20 Jahren Entlastung in Form von Betreuung im häuslichen Bereich an.

Einen Menschen mit Demenz in der Familie zu begleiten ist eine große Aufgabe, die Angehörige oder andere Bezugspersonen an die Grenzen der Belastbarkeit führen kann. „Freiräume“ unterstützt durch die Vermittlung eines oder einer geschulten Ehrenamtlichen. Diese(r) übernimmt stundenweise die Betreuung des erkrankten Familienmitglieds. Die Leistung kann mit der Pflegekasse abgerechnet werden.

Wer einen solchen Ehrenamtlichen sucht oder sich zu einem ehrenamtlichen Betreuer für demenzkranke Menschen ausbilden lassen möchte, kann sich unter dem Stichwort „Freiräume“ an Ulrike Goretzka beim Caritasverband Main-Taunus e.V., Vincenzstraße 29 in 65719 Hofheim, unter der Telefonnummer 06192 2934-35 oder per Email an freiraeume@caritas-main-taunus.de wenden.

„moment!“

Zum Jahresbeginn und angepasst an die aktuell geltenden Hygieneschutzmaßnahmen gibt es im beliebten „moment!“-Kurs ab Ende Februar freie Plätze.

„moment!“ – motorisches und mentales Training für Menschen mit Gedächtnisproblemen – bietet schon seit vielen Jahren eine Anlaufstelle in den Räumen der Seniorennachbarschaftshilfe Hofheim. An 10 festen Terminen jeweils mittwochs von 10:30 bis 12:00 Uhr fördert der Kurs die geistige und körperliche Beweglichkeit der Kursteilnehmer*innen. Die Kurse werden von einer Leitung und bis zu zwei Ehrenamtlichen begleitet. Die Kosten in Höhe von 80,00 Euro werden von der Pflegekasse übernommen.

Mehr Informationen sind erhältlich und eine Anmeldung ist möglich bei Ulrike Goretzka, Caritasverband für den Bezirk Main-Taunus e.V., Vincenzstraße 29, 65719 Hofheim unter der Telefonnummer 06192 2934-35 oder per Email an freiraeume@caritas-main-taunus.de.

Viele Informationen zum Thema Demenz finden Sie auf der vom Caritasverband Main-Taunus betreuten Seite des „Netzwerk Demenz MTK“.



„So ein Schlafsack kann lebensrettend sein“


Konstantinos Papadopoulos (links) und Klaus Störch freuen sich
über die 13 qualitativ hochwertigen Schlafsäcke die bei der
besonderen Spendenaktion für Obdachlose zusammenkamen.

Mit zwei großen Kartons im Kofferraum kam Konstantinos Papadopoulos in der letzten Woche auf dem Parkplatz der Caritas- Facheinrichtung für Wohnungslose, dem Haus Sankt Martin in Hattersheim am Autoberg, an. Einrichtungsleiter Klaus Störch kam ihm gleich entgegen und half ihm beim ausladen und hineintragen. Drinnen nahmen die beiden den Inhalt der Kisten zusammen in Augenschein: insgesamt 13 tolle nagelneue Schlafsäcke in „Eskimo-Qualität“, geeignet bis -23 Grad, wasserabweisend silikonisiert waren darin verpackt. „Das ist eine sehr schöne Qualität, und gut kompakt zusammenlegbar“ freute sich Klaus Störch, „ganz genau das richtige für unsere Leute!“

Konstantinos Papadopoulos arbeitet im Bereich Fertigung der Firma Sanofi GmbH im Industriepark Höchst, er und seine Kolleg*innen haben die Schlafsäcke auf etwas ungewöhnliche Art „gesammelt“: alle drei Monate darf sich jede/r von ihnen aus einem „Unfallfrei-Katalog“ eine Prämie aussuchen – und anstatt für sich selbst etwas aus dem Katalog zu wählen, haben alle auf seinen Vorschlag hin die „Schlafsack-Prämie“ ausgesucht, um sie an dann Obdachlose weiterzugeben. „Immer wenn ich in Frankfurt unterwegs bin, zerreißt es mir das Herz, wenn ich sehe, wie manche Menschen dort auf der Straße leben“, erzählt er, was den Ausschlag für die Katalog-Auswahl gab, „und jetzt in Corona-Zeiten sind ja auch nur noch so wenige Leute dort unterwegs, die sonst wenigstens mal einen Euro geben.“ Dass die „Katalog-Aktion“ so gut geklappt hat und so viele Schlafsäcke zusammenkamen, macht ihn stolz auf seine Kolleg*innen. „Da kann ich mich nur sehr bei meinen Kolleg*innen bedanken, dass sie meine Idee sofort so engagiert unterstützt haben“, erklärt er begeistert, „so was werden wir sicher auch wiederholen, das hat uns allen viel Spaß gemacht zu sehen, wie man mit etwas Eigeninitiative am Ende so eine super Spendenaktion auf die Beine stellen kann. Das kann ich allen anderen nur zur Nachahmung empfehlen!“ Konstantinos Papadopoulos liegt es persönlich sehr am Herzen, sozial zu handeln und zu leben sowie anderen Menschen zu helfen, in seiner Heimatstadt Flörsheim engagiert er sich gerne etwa auch im Ausländerbeirat. „Wenn sich durch so eine Idee andere auch dazu angespornt fühlen würden, soviel zu helfen wie und wo sie es können, könnten wir eine bessere Gesellschaft werden“, ist er überzeugt.

„Es ist von Kritikern leicht gesagt: wir brauchen keine Schlafsäcke, wir brauchen Wohnungen und sicher sollen auch alle Institutionen gemeinsam daran arbeiten, dass ALLE Menschen eine Wohnung haben können“, weiß Klaus Störch, „aber wenn jemand obdachlos ist, kann so ein Schlafsack lebensrettend für ihn sein. Diese Schlafsäcke sind eine tolle Unterstützung für all jene, die nicht in die Notunterkünfte gehen wollen oder können! Vielen herzlichen Dank für die wunderbare Idee!“



Basarkreis Okriftel spendet an Haus Sankt Martin


Christiane Fecher (links) und Anke Burski (rechts) vom Basarkreis
in Okriftel übergaben einen 1200-Euro-Scheck an Klaus Störch
vom Haus St. Martin.

Der Planung in der evangelischen Matthäusgemeinde Okriftel für einen Adventsbasar auf dem Platz zwischen der Kirche und dem Gemeindehaus sowie einem Verkauf der extra dafür vom Basarkreis das Jahr über angefertigten Dinge im großen Saal des Gemeindehauses hatte kurzfristig die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Damen des Basarkreises ließen sich dadurch aber nicht entmutigen, sie suchten und fanden eine Alternative im kleineren Rahmen: „Wir haben dann stattdessen nach dem Gottesdienst eben nur einen Stand am Eingang zum Gemeindehaus aufgebaut“, erzählt Christiane Fecher, die Sprecherin des Basarkreises, „was hätte denn sonst mit unseren Weihnachtsgestecken, den Marmeladen, dem eingelegten Schafskäse und den selbstgebackenen Plätzchen passieren sollen?“ Damit alle „Stammkunden“ über den Verkauf Bescheid wussten, wurden sie per Telefon kontaktiert, deren „Bestellungen“ schon vor dem Verkaufstag zusammengestellt, sie konnten dann gleich „kontaktlos“ abgeholt werden.

Das auf diese Weise doch noch ein Erlös in der Höhe von 1200 Euro zustande kam, freute nicht nur den Basarkreis, sondern nun auch Klaus Störch, den Leiter der Caritas-Fachreinrichtung für Wohnungslose Haus St. Martin in Hattersheim. „Wir sind sehr dankbar für solche finanziellen Mittel, die uns helfen, auch mal Dinge über die „ausfinanzierte Pflicht“ hinaus für unsere Klienten zu tun“, erklärte Störch bei der Scheckübergabe, „das sind dann Angebote wie mal ein schönes Frühstücksbuffet, Mittagessen oder auch – vor Corona – ein „Urlaub von der Straße“.“ In Corona-Zeiten wurden auch FFP2-Masken und Desinfektionsmittel für die Tasche aus solchen Spenden finanziert, um sie an Wohnungslose weiterzugeben. Christiane Fecher und Anke Burski, die den Scheck an Klaus Störch übergaben, freuten sich, von solch sinnvollen Verwendungsmöglichkeiten in der Caritas-Einrichtung zu hören.

Klaus Störch bedankte sich sehr für diese Spende aus dem Bereich der ev. Gemeinde Okriftel. „Ich wünsche mir schon immer einen stärkeren Austausch zwischen unserer Caritaseinrichtung und den kirchlichen Gemeinden der Stadt“, erklärte Störch, „wir als Christenmenschen haben ja alle das gleiche Ziel, da sollte so ein Austausch zustande kommen können. Diese Spendenübergabe könnte ein Anknüpfungspunkt dafür sein!“

Verbunden mit herzlichen Grüßen an die evangelische Pfarrerin Möller bot Störch gerne an, noch einmal ins Gemeindehaus zu kommen und dem Basarkreis mehr über die Arbeit seiner Einrichtung zu erzählen. Er lud die Damen des Basarkreises auch ein, das Haus St .Martin zu besuchen.

Trotz Pandemie trifft sich der Basarkreis der Ev. Gemeinde Okriftel zu 2G-Bedingungen jeden Dienstag ab 19.00 Uhr im Gemeindehaus, strickt Babymützen oder redet einfach miteinander, um auch in der Coronazeit den Kontakt zueinander nicht zu verlieren. „Wir haben jetzt schon Ideen für den diesjährigen Adventsbasar“ verraten die Damen, „und wir hoffen, dass er dieses Jahr endlich wieder wie gewohnt stattfinden kann.“



Thomas Höck: Neue Verwaltungsleitung


Thomas Höck ist neuer Verwaltungsleiter im CV MT e.V.

Herr Thomas Höck ist seit dem 01.02.2022 im Caritasverband Main-Taunus e.V. als Verwaltungsleitung tätig. Er übernimmt die Nachfolge von Herrn von Bonin, der den Verband bis Ende März 2022 in dieser Position begleitet hat.

Herr Höck wurde 1962 in Frankfurt am Main geboren und hat 1990 sein Studium an der TH Darmstadt als Diplom-Wirtschaftsingenieur abgeschlossen.

Durch seine beruflichen Tätigkeiten, zuletzt bei der e-hoi GmbH und bei der Aldiana GmbH, verfügt er über vielfältige Erfahrungen als Fach- und als Führungskraft.

Sie erreichen Thomas Höck unter folgenden Kontaktdaten:

Telefon: 06192-2934-20, Mobil: 0151-2599 30 59, E-Mail: hoeck@caritas-main-taunus.de



Termine im CV Main-Taunus


4. Mai 2022, 18.00 – 20.00 Uhr

Veranstaltung zur Einführung neuer Ehrenamtlicher im CV MT, Aula Vincenzhaus Hofheim

 

17. Mai 2022, 14.00 – 18.00 Uhr

Fachtag Demenz, digital
Anmeldungen unter fachstelledemenz.mtk@caritas-main-taunus.de
Hier geht es zur Pressemitteilung.

19. Mai 2022,17.00 – 20.30 Uhr

Schöpfungsmarkt, im Garten des Exerzitienhaus Hofheim

 

20. Juni 2022, 10.30 – 12.00 Uhr

„Momente des Erlebens“ - Führung für Menschen mit Demenz, ihre Partner und Begleiter im Hofheimer Stadtmuseum

 

14. Juli 2022, 19.30 Uhr

Mitgliederversammlung des CV MT (Ort wird noch bekannt gegeben)



 

Caritasverband Main-Taunus e.V.

Öffentlichkeitsarbeit
Vincenzstraße 29, 65719 Hofheim
Tel. 06192 2934-0
Fax 06192 2934-33
E-Mail info@caritas-main-taunus.de
Internet www.caritas-main-taunus.de

Text und Redaktion: Andrea Kreusch und Julia Fischer

Informationen zum Datenschutz:
http://www.caritas-main-taunus.de/datenschutz 



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