1. 10 Jahre Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer: Erfolgreiche Arbeit, neue Herausforderungen
2. Termin-Hinweis: "Tag der Offenen Tür" der Caritas-Altenpflegeschule Wiesbaden

Newsletter 6/2015 - 10. März 2015

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Steigende Zahlen bei den Ratsuchenden und zahlreiche neue gesellschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen, so lässt sich die aktuelle Situation der Migrationsberatungsstellen für erwachsene Zuwanderer (MBE) beschreiben, die von den Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege und somit auch von der Caritas getragen werden. Zehn Jahre nach ihrer Gründung stehen die MBE im Bistum Limburg vor neuen Herausforderungen. Immer mehr Menschen wenden sich an die Anlaufstellen der Caritas, darunter zunehmend Zuwanderer aus Staaten der Europäischen Union.

Zudem suchen insbesondere in der Rhein-Main-Region vermehrt anerkannte Flüchtlinge Rat und Unterstützung in den Beratungsstellen: Von den schätzungsweise 17.000 Flüchtlingen, die 2014 nach Hessen kamen, stammen rund 50 Prozent aus Syrien, Eritrea, Somalia und Afghanistan. Sie erhalten nach kurzem Aufenthalt eine Anerkennung, dürfen somit Integrationsleistungen in Anspruch nehmen und sind dann regelhaft Zielgruppe der MBE.

Doch nicht nur diese Anforderungen und die stark steigende Nachfrage nach Unterstützung sind eine Herausforderung für die MBE, sondern auch die Tatsache, dass die einzelnen Beratungsfälle immer komplexer werden: Die Klienten bringen sehr unterschiedliche, vielschichtige und vielfältige Probleme mit. So gibt es beispielsweise Familien, die in existenziellen Notlagen sind und ein Dach über dem Kopf oder ärztliche Versorgung brauchen, oder die bei der Suche nach einem Arbeitsplatz auf Unterstützung angewiesen sind. Es gibt Ratsuchende, die einen Sprachkurs benötigen oder die Anerkennung ihrer Berufsausbildung anstreben.

Hieraus ergibt sich Handlungsbedarf für die MBE hinsichtlich der fachlichen Anforderungen. Gleichzeitig muss die Politik für eine auskömmliche Finanzierung der Arbeit sorgen.

Aufgrund der erfolgreichen Lobbyarbeit der Wohlfahrtsverbände konnte erreicht werden, dass die Mittel für die MBE auch im Bistum Limburg aufgestockt wurden, von knapp 400.100 Euro in 2014 auf knapp 489.600 Euro in 2015. Dabei investieren die Caritasverbände im Bistum Limburg als Träger der MBE zusätzlich Eigenmittel in Höhe von fast 220.900 Euro, der Eigenmittelanteil liegt somit bei gut 31 Prozent. Der steigenden Nachfrage stellen sich derzeit 15 Berater in acht Vollzeitstellen bei den Caritasverbänden für die Bezirke Hochtaunus, Limburg, Main-Taunus und Westerwald-Rhein-Lahn sowie die Caritasverbände Frankfurt und Wiesbaden-Rheingau-Taunus. In 2014 haben die MBE-Mitarbeiter über 3.500 Menschen beraten - Tendenz für 2015 weiterhin steigend.

Die Migrationsberatungsstellen für erwachsene Zuwanderer (MBE) gibt es seit Inkrafttreten des Zuwanderungsgesetzes zum 1.1.2005. Dieses migrationsspezifische Beratungsangebot für Zuwanderer gehört neben den Integrationskursen zu den vom Bund geförderten Regelangeboten im Bereich der Integration. Träger der Beratungsstellen sind die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege. Finanziert werden die MBE mit Mitteln des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sowie in den MBE im Bistum Limburg mit rund 31 Prozent Eigenmitteln. Ziel der Beratung ist, den Integrationsprozess zu begleiten und zu steuern und hierdurch Zuwanderer zu selbstständigem Handeln in allen Angelegenheiten des täglichen Lebens zu befähigen. Die Zielgruppe der MBE sind Zugewanderte mit einem dauerhaften Aufenthaltstitel. Die Migrationsberatungsstellen selbst bieten keine Integrationsmaßnahmen an, sondern sie informieren Migrantinnen und Migranten nach erfolgter Potenzial- und Bedarfsanalyse darüber, welche Angebote andere Institutionen vorhalten.

Weitere Informationen: Martina Schlebusch (Referentin Migration im Diözesancaritasverband Limburg) • Telefon: 06431 997-181 • martina.schlebusch@dicv-limburg.de

Die Caritas-Altenpflegeschule Wiesbaden (Caritas-Akademie St. Vincenz) des Diözesancaritasverbandes Limburg befindet sich seit Anfang 2015 an einem neuen Standort: Verkehrsgünstig gelegen und vor allem in hellen, großzügigen Räumen und EDV-schulungstechnisch auf dem neuesten Stand - wichtig, damit die angehenden Pflegefachkräfte in ihrem Beruf gut durchstarten können. 

Wie die neuen Räumlichkeiten aussehen, das können sich alle Interessenten anschauen beim Tag der Offenen Tür am Mittwoch, 29. April 2015, von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Die Adresse ist: Äppelallee 29, 65203 Wiesbaden.

Herausgeber:
Caritasverband für die Diözese Limburg e.V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Text und Redaktion:
Petra M. Schubert
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