Caritas-Newsletter
  KAM-Newsletter 20/2020
 
 
  Sehr geehrte Damen und Herren, 
Thema dieses Newsletters: Pressemitteilung von IN VIA zum Weltflüchtlingstag: Geflüchtete Menschen in Zeiten der Pandemie nicht vergessen
Mit freundlichen Grüßen 
KAM-Redaktion
 
 
Pressemitteilung von IN VIA zum Weltflüchtlingstag: Geflüchtete Menschen in Zeiten der Pandemie nicht vergessen

IN VIA fordert schnelle humanitäre Hilfen

Die ohnehin schon prekären Lebensbedingungen geflüchteter Menschen haben sich während der Corona-Pandemie weiter verschlechtert. Anlässlich des Weltflüchtlingstags fordert IN VIA Deutschland notwendige humanitäre Maßnahmen wie die dezentrale Unterbringung Geflüchteter, eine unbürokratisch geregelte Familienzusammenführung und schulische Unterstützung junger Menschen. Auch für die Flüchtlingslager an den europäischen Außengrenzen und in Krisenregionen müssen dringend Hilfsmaßnahmen getroffen werden.
Bereits vor der Pandemie entsprach die Unterbringung in Erstaufnahmeeinrichtungen und Sammelunterkünften nicht den geforderten Schutzstandards. Seit Beginn der Pandemie können Abstands- und Hygieneregeln in keiner Weise eingehalten werden. In der Folge ist es in einigen Unterkünften wie in Halberstadt, Henningsdorf oder Ellwangen zu Massenansteckungen gekommen. IN VIA fordert eine dezentrale Unterbringung geflüchteter Menschen. „Infektionsschutz muss für alle gelten“, so Beate Gilles, Vorsitzende von IN VIA Deutschland. „Besonders jetzt müssen leer stehende Unterkünfte für geflüchtete Menschen vor allem aus Risikogruppen genutzt werden, um die Situation zu entzerren.“
Für Kinder und Jugendliche, die in beengten Flüchtlingsunterkünften leben und weder einen ruhigen Raum noch die notwendige digitale Ausstattung haben, ist Lernen in Zeiten von Schulschließungen kaum möglich. Bestehende Bildungsbenachteiligungen potenzieren sich. Junge Geflüchtete brauchen, um nicht endgültig schulisch abgehängt zu werden, auch nach der schrittweisen Rückkehr zum Schulalltag gezielte Lern- und Unterstützungsangebote.
Auch die Familienzusammenführung ist in Zeiten von Corona ausgesetzt. Waren die Voraussetzungen und Regelungen vorher schon restriktiv, machen geschlossene Botschaften und Grenzen die Zusammenführung zurzeit unmöglich. „Den bereits seit langem wartenden Familien müssen aus humanitären Gründen schnell ein Visum erteilt und Regelungen zur Einreise getroffen werden“, fordert Gilles. Für Menschen, deren Visum in dieser Zeit erlischt oder die aufgrund der aktuellen Lage Fristen nicht einhalten können, müssen unbürokratisch Ausnahmeregelungen geschaffen werden. Auch für Minderjährige, die in dieser Zeit volljährig werden und somit ihren Anspruch auf Familienzusammenführung zu verlieren drohen, muss es eine Sonderregelung geben.
In den überfüllten Lagern für Geflüchtete an den europäischen Außengrenzen, wie zum Beispiel auf den griechischen Inseln, bestanden bereits vor der Pandemie desaströse hygienische Zustände und eine medizinische Versorgung fehlte. Die international geforderten Schutzmaßnahmen wie Abstandhalten und Händewaschen lassen sich weder dort noch in anderen Lagern in Krisenregionen umsetzen. Bisher wurden diese Lager im Krisenmanagement nicht berücksichtigt. Zur Bekämpfung der weltweiten Pandemie ist daher ein europäisches Programm mit Nothilfen einzurichten, wie es auch Entwicklungsminister Müller fordert.

Weitere Informationen entnehmen Sie der Positionierung „An(ge)kommen in Deutschland Geflüchtete Frauen begleiten und integrieren“.




 
 
    Die Redaktion 
kam@caritas.de 
Telefon: +49(0)761 200-376
www.kam-info-migration.de



Sie erhalten diesen Newsletter, weil Ihre Adresse in unserer Datenbank gespeichert ist.
Sollten Sie kein weiteres Interesse an unserem Newsletter haben, können Sie sich hier abmelden .