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    Newsletter 26/2017 - 4. Dezember 2017

 
 
 
 

Newsletter 26/2017 - 4. Dezember 2017

 
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  Arme Menschen kommen selbst zu Wort

Die Wirtschaft boomt, dem Arbeitsmarkt geht's gut. Dabei wird aber schnell übersehen, dass davon nicht alle Menschen profitieren. Armut ist nach wie vor ein drängendes Problem, das insbesondere Risikogruppen wie Alleinerziehende, Langzeitarbeitslose, ältere Menschen sowie Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund betrifft. Arm zu sein ist   meist nicht selbstverschuldet, sondern hat strukturelle Ursachen. Doch wie ergeht es den Betroffenen, und wie wird ihnen geholfen? Das zeigt die jetzt veröffentlichte Publikation des Diözesancaritasverbandes Limburg "Den Armen eine Stimme geben". Darin kommen Betroffene und die Experten der Caritas vor Ort zu Wort.

Erwerbstätig zu sein, ist kein Schutz vor Armut
Arbeit schützt nicht vor Armut - das ist die bittere Wahrheit: Immer mehr Menschen können von ihrem Einkommen nicht mehr auskömmlich leben, sind arm oder von Armut bedroht. Trotz mehrerer Jobs reicht das Geld hinten und vorne nicht, die Zahl der "working poor" - derjenigen, die trotz Arbeit arm sind - steigt beständig. Dazu gehören auch Alleinerziehende, die zumeist in Teilzeit sowie in niedrig entlohnten und befristeten Arbeitsverhältnissen stehen. Arme Eltern, arme Kinder: In Familien, in denen das Geld knapp ist, haben Kinder geringere Teilhabe- und Bildungschancen. Mit den Freunden ins Kino gehen oder zum Eisessen, die angesagten Klamotten tragen oder ein Musikinstrument spielen, ist für sie fast unmöglich. Und das wiederum hat zur Folge, dass die Kinder schon früh ausgegrenzt und stigmatisiert werden.

Wachsende Altersarmut bereitet Sorge
Sorgen bereitet den Experten der Caritas auch die wachsende Altersarmut: Alte Menschen, die ihr ganzes Leben gearbeitet haben, müssen ihre Rente mit Minijobs aufbessern. Die Caritas fordert daher, dass das Rentenniveau armutsfest ausgestaltet wird. 

Integrierte Wohnungsnotfallstatistik muss etabliert werden
Ausgegrenzt und stigmatisiert zu sein, das erleben Obdachlose Tag für Tag. In 2016 waren 860.000 Menschen in Deutschland ohne Bleibe - seit 2014 hat sich die Zahl der Betroffenen um 150 Prozent erhöht. Kein Wunder angesichts steigender, teils unbezahlbarer Mieten und fehlender Wohnungen in den Ballungsgebieten. Daher fordern die Caritas und die anderen Verbände der Liga der Freien Wohlfahrtspflege eine "integrierte Wohnungsnotfallstatistik", die es auch im jetzt veröffentlichten Zweiten Hessischen Landessozialbericht nicht gibt. Diese würde es ermöglichen, entsprechende Maßnahmen zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit zu ergreifen.

Betroffene zu Wort kommen lassen - auch im Landessozialbericht
Die Betroffenen zu Wort kommen zu lassen, das ist eine Forderung, die der Beirat - bestehend aus Vertretern der katholischen und evangelischen Kirche, der Liga Hessen, des DGB, des VdK sowie der Ausländerbeiräte in Hessen agah -  in seinem Beitrag im Landessozialbericht formuliert. Erstmals hatten die Kirchen und Verbände die Möglichkeit, ihre Expertise zum Thema Armut einzubringen, konkrete Beispiele zu benennen und Handlungsempfehlungen zu geben.

Weitere Informationen: Claudia Weigelt • Fachbereichsleiterin Soziale Sicherung, Armut und Migration • Telefon: 06431 997-173 • claudia.weigelt@dicv-limburg.de

Download der Broschüre: http://www.dicv-limburg.de/armutsbroschuere

 
 
    Herausgeber:
Caritasverband für die Diözese Limburg e. V. • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Text und Redaktion: Petra M. Schubert
Telefon: 06431 997-113 • Telefax: 06431 997-114
pressestelle@dicv-limburg.dewww.dicv-limburg.de
 
 
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