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    Newsletter 23/2016 - 10. November 2016

 
 
 
 

Newsletter 23/2016 - 10. November 2016

 
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  "Vergessen Sie die existenzielle Not Wohnungsloser nicht!" - Sr. Dr. Maria Goetzens von der Frankfurter Elisabeth-Straßenambulanz erhält Auszeichnung des Landes Hessen


Sr. Dr. Maria Goetzens hat die Bernhard-Christoph-Faust-Medaille erhalten.

Für ihr großes, langjähriges und unermüdliches Engagement für Wohnungslose und Menschen, die ansonsten keine reguläre Gesundheitsversorgung bekämen, wurde Sr. Dr. Maria Goetzens am 2. November 2016 vom hessischen Gesundheitsminister Stefan Grüttner in Wiesbaden mit der Bernhard-Christoph-Faust-Medaille ausgezeichnet.

Die 57-Jährige ist bereits seit 1993 als Ärztin in der Elisabeth-Straßenambulanz des Caritasverbandes Frankfurt engagiert, zunächst ehrenamtlich. Seit 1997 leitet sie diese, in Deutschland einzigartige Einrichtung für die gesundheitliche, medizinische, zahnmedizinische und psychiatrische Versorgung wohnungsloser Menschen. Mit dem Ambulanzbus erreichen Goetzens und ihre Mitarbeiter zudem diejenigen Hilfebedürftigen, die die Einrichtung nicht selbst aufsuchen können. Das Angebot entwickelt sich stetig weiter und reagiert auf aktuelle Bedarfe: Seit August gibt es überdies eine Gesundheitsberatung und Gesundheitsförderung für Geflüchtete und Asylbewerber. "Damit leisten die Medaillenträgerin und ihr Team einen großen Beitrag zur Gesunderhaltung von Menschen, die ansonsten keine Chance auf Versorgung hätten", heißt es daher auch zu Recht in der würdigenden  Pressemeldung des Hessischen Sozialministeriums.

"Auch nach mehr als zwanzig Jahren gelingt es uns noch nicht, in ausreichendem Maß über die reine Notversorgung hinaus weiterführende Hilfen für alle anbieten zu können, ungeachtet ihrer Nationalität, Hautfarbe oder sozialen Absicherung", so Goetzens in ihrer Dankesrede. "Es gibt keinen Gesundheitsfonds für die 60 Prozent der nicht krankenversicherten Obdachlosen, wenn sie dringend eine Krankenhausbehandlung, Operation oder palliative Versorgung benötigen." Die Medaillenträgerin sieht hier insbesondere bürokratische Hürden bei der Klärung von Leistungsansprüchen als Ursache; zudem wird die tägliche Arbeit erschwert durch die Sprachbarrieren, mit denen es die Mitarbeiter der Straßenambulanz tagtäglich in der Hilfe für die vielen ausländischen Patienten zu tun hat. "So nehme ich diese Auszeichnung, die auch eine Würdigung für mein ganzes Team ist, gerne als Ansporn: Um gemeinsam mit Vertretern aus Politik ins Gespräch zu kommen und nach Lösungsansätzen zu suchen, die kranken wohnungslosen Menschen in unseren Städten ein menschenwürdiges Dasein ermöglichen", betonte Goetzens. "Ich verbinde meinen Dank für die Ehrung mit der dringlichen Bitte: Vergessen Sie die existenzielle Not kranker Obdachloser nicht und lassen Sie uns gemeinsam, ganz im Sinne der Menschen am Rande unserer Gesellschaft beitragen!", appellierte die Preisträgerin.

- Informationen zur Elisabeth-Straßenambulanz: www.caritas-frankfurt.de/57617.html
- Download Pressemeldung des Hessischen Sozialministeriums.

Hintergrund: Die vom Hessischen Ministerpräsidenten gestiftete Bernhard-Christoph-Faust-Medaille wird alle zwei Jahre an höchstens drei Personen verliehen. Diese erhalten die Auszeichnung dafür, dass sie sich beruflich und/oder ehrenamtlich für die Gesundheitsförderung und Prävention in Hessen engagieren. Die Medaille erinnert an den Arzt Dr. Bernhard Christoph Faust (1755 - 1842), der als Pionier der Gesundheitsvorsorge, Begründer einer systematischen Gesundheitsförderung in Schule und Elternhaus sowie als einer der ersten Impfärzte in die Medizingeschichte einging. 


 
 
   

Herausgeber:
Caritasverband für die Diözese Limburg e. V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Text und Redaktion:
Petra M. Schubert
Telefon: 06431 997-113 • Telefax: 06431 997-114
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