Die Entwicklungen in der Gesundheitspolitik, unter anderem die Beschlusslage des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur gestuften Notfallversorgung sowie der zu erwartende Landeskrankenhausplan werden zukünftig neue Anforderungen stellen, die seitens der Gesundheitspolitik an eine qualitativ hochwertige ambulante und stationäre Versorgung bestehen.
"Mit der Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen, die in Übereinstimmung von Geschäftsführung, Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung verabschiedet wurden, wird ein modernes Eichsfeld Klinikum entstehen, das für Patienten und Mitarbeiter gleichermaßen attraktiv und zukunftsfähig ist. Nicht zuletzt ist und bleibt das Eichsfeld Klinikum mit mehr als 1.000 Mitarbeitern eines der größten Unternehmen und damit bedeutende Wirtschaftskraft in der Region.", so Armin Sülberg, Geschäftsführer des Eichsfeld Klinikums.
Vor diesem Hintergrund führt der Geschäftsführer des Eichsfeld Klinikums die beschlossene Strategie aus: "Aus drei wird zwei - Grundsätzlich wird es eine 2-Haus-Standortstrategie geben: Die Häuser in Heiligenstadt und Reifenstein sind für die medizinische Versorgung vorgesehen, das Haus in Worbis für krankenhausnahe Dienstleistungen." Sülberg betont: "In alle drei Häuser wird investiert werden, um sie für die zukünftige Versorgung sowohl strukturell als auch räumlich fit zu machen."
Investitionen von rund 90 Millionen Euro für Bau- und Modernisierungsarbeiten
Zwischen 2021 und 2026 sind an allen drei Standorten des Eichsfeld Klinikums umfangreiche Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen geplant. Insgesamt werden rund 90 Millionen Euro in eine leistungsstarke, zeitgemäße Infrastruktur investiert.
Konkret bedeutet dies zum Beispiel, dass am Standort Heiligenstadt die Notfallversorgung und Kardiologie hierzu ausgebaut werden und das Herzkatheder-Labor mit einer 24 Stunden / 7 Tage-Bereitschaft funktionsfähig ist, darüber hinaus befindet sich ein Parkhaus mit 150 Stellplätzen in Planung.
Sicherstellung einer umfassenden und wohnortnahen Notfallversorgung in der Region
Notfallpatienten werden auch weiterhin in Heiligenstadt und Reifenstein rund um die Uhr versorgt. Hierfür werden umfangreiche Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten vorgehalten, wie etwa Computertomografie, notfallmäßige Herzkatheteruntersuchungen, Schockraum, operative Notfallversorgung einschließlich Unfallchirurgie sowie Intensivbetten für internistische und chirurgische Patienten. Damit bleibt das Klinikum der wichtigste Notfallversorger im Eichsfeld und nimmt seine Verantwortung in diesem Bereich in vollem Umfang wahr.
Zukünftig geplante medizinische Fachrichtungen
Aktuell stehen 352 Planbetten für die stationäre Versorgung zur Verfügung, 2026 sollen es rund 300 Planbetten sein.
Haus St. Vincenz Heiligenstadt
- Anästhesie, Intensiv- und Schmerzmedizin
- Gynäkologie und Geburtshilfe
- HNO-Belegabteilung
- Innere Medizin:
- Gastroenterologie
- Hepatologie
- Kardiologie
- Onkologie
- Stroke Unit - Kinder- und Jugendmedizin
- Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie
- 24h-Notfall-Ambulanz
Haus Reifenstein
- Allgemeine- und Viszeralchirurgie
- Anästhesie, Intensiv- und Schmerzmedizin
- Urologie
- NEU: Palliativmedizin (bisher im Haus Worbis)
- 24h-Notfall-Ambulanz
Haus St. Elisabeth Worbis
- NEU: Katholisches Altenpflegeheim St. Benedikt (bisher im Haus Reifenstein)
- NEU: Bildungsinstitut (bisher im Haus St. Vincenz Heiligenstadt)
- NEU: Sozialpädiatrisches Zentrum (bisher im Haus Reifenstein)
- NEU: stationäres Hospiz
- bestehende Arztpraxen
- Sozialstation / Caritativer Pflegedienst Eichsfeld gGmbH
- Ambulantes Hospiz- und palliatives Beratungszentrum mit seinen Hospizdiensten sowie Haus Emmaus Worbis
Eichsfeld Klinikum als Nachfrager von Sach- und Dienstleistungen
Von 2021 bis Ende 2026 sind umfangreiche Baumaßnahmen geplant, durch die die bestehenden Gebäudekomplexe modernisiert bzw. teilweise ersetzt und auch vollständig neugebaut werden. Insbesondere in Heiligenstadt ist der Erweiterungsanbau unter anderem auf der angrenzenden bestehenden Parkfläche avisiert.
Das Eichsfeld Klinikum ist dabei nicht nur Arbeitgeber, der direkt Arbeitsplätze unterschiedlichster Qualifikationen vom Chirurgen bis zum Haustechniker anbietet; sondern auch rund 100 Ausbildungsplätze und viele Arbeitsplätze in nachgelagerten Bereichen. Hinzu kommt die Wirtschaftskraft als Nachfrager von Dienst- und Sachleistungen aus der Region. Ob lokale Baufirmen, Handwerker, Lebensmittel-Lieferanten oder Reinigungsfirmen - sie und viele andere existieren zu einem nicht geringen Teil vom Bedarf des Eichsfeld Klinikums nach unterschiedlichsten Waren und Leistungen. Arzt- und Therapiepraxen, Apotheken und Pflegeeinrichtungen profitieren von der engen Kooperation mit dem Eichsfeld Klinikum und seinen Häusern an den bereits bestehenden Standorten.
Sülberg unterstreicht, dass in die Standortkonzeption unterschiedlichste Zukunftszenarien eingeflossen sind, die im Eichsfeld die demografische Entwicklung, strukturelle Veränderungen und gesundheitspolitische Parameter in der 10-Jahresvorausschau berücksichtigen. "Letztendlich brauchen wir heute, morgen und übermorgen eine wohnortnahe medizinische Versorgung unter Berücksichtigung der regionalen Besonderheiten."
Aufgabe des Eichsfeld Klinikums ist es auch, im Rahmen von langfristig bestehenden Miet- und Pachverträgen eine weitere Nutzung der bestehenden Häuser vorzunehmen. Aktuell sollen mit 90 Millionen drei Häuser infrastrukturell für die Zukunft neu aufgestellt werden, im Vergleich zu einer 1-Hausstrategie und einem Neubau von 165 Millionen bei einer Finanzierung aus Eigenmitteln zu 25 Prozent.
Basis für die Neuausrichtung ist auch das Medizinkonzept, in dessen Mittelpunkt die konsequente Bildung von Kompetenzschwerpunkten stehen wird.
Meilensteine Haus St. Vincenz Heiligenstadt:
- Beginn 2021: Strategie-Umsetzungsstart, beginnend mit Umbau Herzkatheter
Labor - Mitte 2021: Inbetriebnahme Herzkatheter-Labor
- Mitte / Ende 2022: Baugenehmigung, Beginn der Abrissarbeiten
- Beginn 2023: Start des Rohbaus
- Beginn 2025: geplante Inbetriebnahme
Für die abschließende Umsetzung des Strategiekonzeptes wartet Sülberg auf das grüne Licht aus der Landeshauptstadt. Hier wird es in den kommenden Tagen detailliert vom amtierenden Geschäftsführer im Thüringer Ministerium präsentiert. Auch für das Haus St. Elisabeth Worbis sind die abschließenden Gremienentscheidungen offen: "Wir gehen unter anderem von der Etablierung eines stationären Hospizes aus."
Im Eichsfeld Klinikum werden jährlich etwa 18.000 Patienten stationär und mehr als 20.000 ambulant behandelt. Im Haus St. Vincenz Heiligenstadt erblicken über 800 Babys im Jahr das Licht der Welt - rund 3.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 0-18 Jahren mit kinderneurologischen Erkrankungen, Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten sowie Behinderungen werden im Sozialpädiatrischen Zentrum untersucht, behandelt und begleitet.