Mit der Schaffung des BFD im Zuge der Aussetzung der Wehrpflicht und damit auch des Zivildienstes zum 01. Juli 2011 hat der Deutsche Bundestag einen Freiwilligendienst ins Leben gerufen, der - wie die etablierten Angebote des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) und des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) - auf freiwilliges Engagement von Menschen setzt.
Freiwilligendienste sind Ausdruck gesellschaftlichen Engagements und ein wirksames Angebot für Menschen in Übergangsphasen, wie zum Beispiel zwischen Schule und Beruf. Sichtbar wurde dies auch in den Jahren vermehrter Zuwanderung nach Deutschland. Zahlreiche Geflüchtete absolvierten einen Freiwilligendienst. Das unterstützte ihre Integration enorm. Auch in der Corona-Krise unterstreichen die Freiwilligendienste erneut ihre Bedeutung für das Gemeinwohl.
Eine positive Neuerung, die der BFD mit sich brachte, ist die Öffnung über die Altersgrenze von 27 Jahren hinaus. Zentralstellen, Träger und Einsatzstellen haben hier mit neuen Konzepten diese Zielgruppen in die Freiwilligendienste integriert. Es zeigt sich, dass der BFD für lebensältere Menschen ein interessantes Engagementangebot zur Selbstverwirklichung oder Neuorientierung (z.B. nach einer Familienphase) sein kann. Menschen in der Nacherwerbsphase werden allerdings nur in geringem Umfang erreicht. Nach wie vor ist das Gros der Freiwilligen in der Altersgruppe bis 27 Jahre anzutreffen.
Der BFD hat einen wichtigen Akzent in Richtung Ausbau der Freiwilligendienste gesetzt und mit seiner Einführung und stetigen Weiterentwicklung auch die Jugendfreiwilligendienste wieder verstärkt in den Fokus gerückt. Jährlich leisten in Deutschland etwa 100.000 Menschen einen Freiwilligendienst in den unterschiedlichen Formaten.
"Auch im Bereich der Caritas in Thüringen ist der BFD eine Erfolgsgeschichte", sagt Caritasreferent Tobias Elß. "Freiwilliges Engagement lohnt sich für alle und ist gerade auch für die Engagierten ein großer persönlicher Gewinn. Junge Menschen sammeln praktische Erfahrungen und Kenntnisse und erhalten erste Einblicke in die Berufswelt. Ältere Menschen geben ihre reichhaltige Lebenserfahrung an andere weiter, können über ihr freiwilliges Engagement auch nach dem Berufsleben weiter mitten im Geschehen bleiben - oder nach einer Familienphase wieder Anschluss finden."
Heute gibt es im Freistaat Thüringen über 100 Einsatzstellen in Kindertagesstätten, Kinder- und Jugendheimen, Jugendhäusern, Altenpflegezentren und der ambulanten Pflege, Tagesstätten für Senioren, Krankenhäusern, Schulen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, Sozialkaufhäusern, Tagestreffs, Kirchgemeinden, Beratungsstellen und der Flüchtlingssozialarbeit. Geleistet werden kann der Bundesfreiwilligendienst in den Tätigkeitsfeldern der Pflege und Betreuung, der Hauswirtschaft und der Haustechnik, als pädagogische Unterstützung, im Fahrdienst oder im Bereich der Verwaltung. Aktuell sind 60 Bundesfreiwillige bei der Caritas im Einsatz.
Rückfragen an: Tobias Elß, 0361 78927534, Referent Freiwilligendienste, E-mail: elss.t@caritas-bistum-erfurt.de
Zugänglich für alle finden Sie den Stream am 1. Juli auf www.10jahrebfd.de
sowie über den Facebookauftritt www.facebook.com/bmfsfj.
Das Fest findet von 10 bis 11 Uhr im Live-Stream statt.